UK: Glasgow Free Pride entschuldigt sich
Wir haben einen Fehler gemacht und wir entschuldigen uns: Mit diesen Worten melden sich die Veranstalter der Free Pride in Glosgow an die Öffentlichkeit zurück. Dem voraus ging eine riesige Welle der Empörung rund um den Globus. Die Veranstalter der anti-kommerziellen Alternative zur “Haupt-Pride” in Glasgow erklärten nämlich, dass sie für ihren Event keine Drag Queens buchen werden, da diese beleidigend für Transmenschen sein können.
Die Entrüstung über diese Aussage war enorm. Die irische Drag Panti Bliss nannte es “verblüffend” und “einen Rückschritt”. Auch RuPauls Drag Race-Jurorin Michelle Visage schaltete sich ein und nannte die Entscheidung schlicht “schwachsinnig”. Aber auch via den Social Medias wie Facebook und Twitter wurden die Veranstalter mit negativen Feedbacks eingedeckt. Der Druck war nun offenbar so gross, dass sich Free Pride öffentlich entschuldigte und diese Pläne fallen liess.
In ihrer Stellungnahme schreiben die Organisatoren, dass sie die ursprüngliche Entscheidung wegen Aussagen aus der Trans-Community getroffen haben. Diese hätten von negativen Erfahrungen mit Drag Queens gesprochen, welche in Richtung von Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Transphobie gingen. Nun seien jedoch wiederum gerade jene Feedbacks von Transmenschen besonders hilfreich gewesen, um festzustellen, dass die Entscheidung, Drag Queens an der Free Pride quasi zu verbieten, falsch war.
Drag sei eine Kunstform, eine Form sich auszudrücken und zu performen, heisst es weiter, eine Community mit einer reichen Geschichte. Gerade viele schwarze Transgender, oder jene aus einfachen Verhältnissen hätten die Drag Queens nun unterstützt, da sie der Meinung sind, dass sie ohne die Drags gar nie die Möglichkeit gehabt hätten, einen Teil der Trans- und Queer-Kultur zu werden. Sie seien sehr dankbar, schreiben die Veranstalter weiter, dass gerade diese Transmenschen sie kontaktiert und ihnen das erklärt haben.
Drag, wie jede andere Form von Kunst und Performance, sei dazu da, zu unterhalten und herauszufordern. Doch, sie biete auch die Möglichkeit die Unterdrückung, etwa in Bezug auf Frauenfeindlichkeit, Rassismus oder Transphobie, aufrechtzuerhalten. Free Pride sei aber ein sicherer und zugänglicher Ort für all jene, welche mitmachen und feiern wollen, schliessen die Veranstalter ihre Mitteilung ab. Sie hoffen daraus nun zu lernen um die Community hinzukriegen, welche wir alle wollen würden…