UK: Gleichgeschlechtliche Paare warten weniger lang auf Adoption
Untersuchungen hätten gezeigt, dass lesbische, schwule und bisexuelle Menschen noch bis vor wenigen Jahren von den Adoptions- und Pflegekindagenturen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert worden seien, erklärt James Lawrence von der Charity-Organisation New Family Social, welche LGBTIs beim Adoptionsprozess oder in Bezug auf Pflegekinder unterstützt. Die neusten Statistiken würden nun aber ein anderes Bild zeigen. Gerade weil gleichgeschlechtliche Paare offener seien auch schwer zu platzierende Kinder bei sich aufzunehmen, würden sie im Durchschnitt nun eine kürzere Wartezeit haben als andere adoptionswillige Paare. Und weiter erklärt Lawrence, dass die hohen Zahlen an Adoptionen durch schwullesbische Paare im Jahr 2015 zwar ermutigend seien, aber man müsse LGBTs immer noch anspornen, damit sie sich auch daran wagen, Kinder zu adoptieren oder als Pflegekinder aufzunehmen.
Laut der Studie warten gleichgeschlechtliche Paare derzeit 203.5 Tage, also etwas mehr als 6.5 Monate, bis sie ein Kind adoptieren können. Bei anderen adoptionswilligen Paaren beträgt die durchschnittliche Wartezeit hingegen rund 233.24 Tage, also rund ein Monat länger. Zusammengetragen wurden die Resultate von Link Maker, einem Onlinesystem, welches Sozialarbeitern hilft, Paare, welche ein Kind adoptieren möchten, zu finden. Die Studie wurde zum Jubiläum veröffentlicht, da das Gesetz vor zehn Jahren dahingehend geändert wurde, dass gleichgeschlechtliche Paare auch in Bezug auf die Adoption vor Diskriminierung geschützt werden.