UK: Mehr als 10'000 junge LGBTs wurden obdachlos – alleine im Jahr 2017
Über 234 Beratungsstellen im ganzen Land, an welche sich junge Obdachlose wenden können, wurden vom Albert Kennedy Trust im Auftrag der Liberal Democrats nach Zahlen angefragt um einen besseren Überblick über die Situation von jungen Schwulen, Lesben, Transgender und Queers zu bekommen – und die Resultate sind erschreckend: Alleine im vergangenen Jahr wurden geschätzte 45'000 junge Personen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren obdachlos und meldeten sich bei den Beratungsstellen.
Eine besonders hohe Zahl davon, rund 11'250, waren dabei LGBTI. Dies bedeutet, dass rund jeder vierte, junge Obdachlose schwul, lesbisch, transgender, bi oder queer ist. Da jedoch rund 100 weitere Beratungsstellen keine Informationen diesbezüglich liefern konnten oder wollten, dürften die Zahlen sogar noch um einiges höher liegen.
Der Anführer der Liberal Democrats, Vince Cable, sprach von einem nationalen Skandal. Diese Studie zeige eine versteckte Obdachlosen-Krise gerade bei jungen Menschen. Dass die Regierung die Mietreduktionen für junge Menschen zudem noch gekürzt habe, dürfte das Problem zudem noch weiter verschärfen.
Die Zahlen zeigen auch, dass junge LGBTs weit überproportional unter den Obdachlosen vertreten sind. Dabei zeigte sich, dass bei vier von fünf queeren Jugendlichen das Coming Out der Grund war, weshalb sie obdachlos wurden. Sind sie dann einmal obdachlos, werden sie viel häufiger Ziel von Gewalt und Diskriminierung. Weiter kommen sie viel häufiger in Kontakt mit Drogen, werden Opfer von sexuellem Missbrauch und sie haben auch sonst ein risikoreicheres Sexualverhalten, heisst es vom Albert Kennedy Trust weiter.