UK: Mehrheit hat immer noch Mühe mit vollständigem Coming Out
Die London Pride steht in diesem Jahr ganz im Zeichen von “No Filter”, was so viel bedeutet wie, dass man sich einfach so zeigen soll, wie man ist. In diesem Zusammenhang wurden auch über 1000 Schwule, Lesben und Transgender darüber befragt, wie offen sie mit ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechteridentität in ihrem Umfeld umgehen. Dabei hat sich gezeigt, dass noch immer eine Mehrheit das Gefühl hat, sich verstecken oder gar ihre sexuelle Neigung verleugnen zu müssen.
Weil sie sich vor den Reaktionen von anderen Leute fürchten oder sich dadurch gar bedroht fühlen, haben 59 Prozent der Befragten angegeben, dass sie ihr wahres Ich vor anderen Menschen zu verstecken haben. Bei der gesamten Bevölkerung liegt dieser Anteil bei 16 Prozent. Das Gefühl, sich weiterhin in gewissen Situationen verstecken zu müssen, haben 74 Prozent. 77 Prozent gaben zudem an, dass sie sich zwar in ihrem Freundeskreis geoutet haben, doch nur noch 50 Prozent erklärten, dass sie dies auch bei ihren Kollegen gemacht haben. Während zwei Prozent der Gesamtbevölkerung angab, schon mindestens einmal Opfer von Bullying gewesen zu sein, so liegt dieser Anteil bei den LGBT+ bereits bei zehn Prozent. 41 Prozent der befragten Schwulen, Lesben und Transgender gaben zudem an, dass sie es sich zweimal überlegen, ob sie mit ihrem Partner in der Öffentlichkeit Händchen halten, während dieser Anteil bei der übrigen Bevölkerung bei gerade einmal fünf Prozent liegt.
Der Vorsitzende der London Pride, Michael Salter-Church, erklärte zu den Umfrageergebnisse, dass in den vergangenen Jahren zwar bereits grosse Fortschritte in der Gleichstellung der LGBTI gemacht werden konnten, doch diese Zahlen würden auch einmal mehr belegen, dass ein Anlass wie eine Pride nach wie vor so wichtig ist wie schon immer…