UK: Möglicher Nachfolger als Parlamentssprecher ist ebenfalls LGBTI+ freundlich

UK: Möglicher Nachfolger als Parlamentssprecher ist ebenfalls LGBTI+ freundlich
Sein „Order!“, insbesondere während den lauten Debatten rund um den Brexit, machten Parlamentssprecher John Bercow weltweit bekannt. Nach seinem Rücktritt beginnt nun das Rennen um seine Nachfolge und der derzeitige Favorit, Vize-Sprecher Lindsay Hoyle, will sich, wie bereits sein Vorgänger, ebenfalls für die Rechte der LGBTI+ Community starkmachen...

Er wolle dem Parlamentssprecher für seinen Einsatz und seine Arbeit für das Parlament danken, schreibt Vize-Sprecher Lindsay Hoyle via Twitter, als John Bercow seinen Rücktritt bekannt gab. Er habe viele Reformen durchgebracht. Er sei ein Held für die Rechte für LGBT und BAME und man habe nun diversere und repräsentativere Kammern im Parlament als man sie je hatte, so Hoyle weiter. Doch es gebe noch viel zu tun.

Mit diesem Tweet unterstreicht Hoyle, das enorme Engagement von Bercow für die LGBTI+ Community, sowie für BAME, eine vor allem in Grossbritannien gebräuchliche Abkürzung für Black, Asian and Minority Ethnic. Mit bereits neun Jahren als Vize-Sprecher neben Bercow, werden Hoyle von den Buchmachern die grössten Chancen für die Nachfolge zugerechnet. Zudem ist er beliebt im Parlament und in solch unruhigen Zeiten rund um den Brexit, positioniert sich Hoyle auch gleich selber als die stabile Wahl.

Als er seine Kandidatur bekannt gab, erklärte er gleichzeitig auch, dass er diese Grundsätze von Bercow weiterverfolgen wolle. Als Vize-Sprecher glaube er bewiesen zu haben, dass er unabhängig und fair sei. Er habe sichergestellt, dass alle Abgeordneten ihr Rederecht im Namen der Wähler wahrnehmen können um die Regierung zu beaufsichtigen. Dies attestieren ihm zudem auch die Medien.

Lindsay Hoyles Abstimmungsverhalten in Bezug auf LGBTI+ ist gemischt. Sowohl 1998, wie auch 1999 stimmte er für die Angleichung, sprich, die Herabsetzung des Schutzalters für gleichgeschlechtliche, sexuelle Handlungen, und 2004 sprach er sich auch für die Einführung eines Partnerschaftsgesetz aus. Danach ist er aber offenbar allen weiteren Abstimmungen rund um LGBTI+ Anliegen ferngeblieben. Eine Analyse von Public Whip hat ihn aber als klarer Supporter für die Rechte der Community eingeordnet, und dies mit einem Score von 87.9 von 100 möglichen Punkten.