UK: Schulen, welche LGBTI+ inklusiven Unterricht einführen, werden unterstützt
Bereits ein Jahr vor der obligatorischen Einführung sorgten die neuen Richtlinien für einen LGBTI+ inklusiven Unterricht für mächtig Wirbel. An einigen Primarschule kam es gar zu grossen Protesten, so dass die Schule ihre Weisungen wieder zurückzog. Gleichzeitig erklärten die Schulbehörden dort aber, dass sie den Lehrplan diesbezüglich überarbeiten und zu einem späteren Zeitpunkt neu einführen werden. Viel anderes bleibt der Schule auch nicht übrig, denn wie bereits in einigen US-Bundesstaaten, so sollen Schüler*innen auch in Grossbritannien ab September 2020 über LGBTI+ Beziehungen und später auch Sexualkunde unterrichtet werden.
Nicht zuletzt durch die aufgeheizte Stimmung an einer Primarschule in der Nähe von Birmingham hat nun der britische Bildungsminister Gavin Williamson angekündigt, dass sämtliche Schulen, welche den LGBTI+ inklusiven Lehrplan bereits jetzt einführen, die volle Unterstützung der Regierung erhalten. Wichtig sei es, dass jede einzelne Schule fähig ist, so über Grossbritannien zu informieren, wie sich das Land heute präsentiert, und dass die Schulen trotzdem die nötige Flexibilität haben, dass auf das lokale Umfeld, in welcher die Schule tätig ist, Rücksicht genommen werden könne.
An den Demonstrationen, welche sich danach auch auf andere Schulen in der Umgebung von Birmingham ausweiteten, waren vor allem muslimische Eltern beteiligt. Ein damals zur Schlichtung eingesetzter Menschenrechtsanwalt stellte dann aber unter anderem fest, dass vieles auf Missverständnissen basierte. Die Eltern wurden von Aussenstehenden so informiert, als dass an Primarschulen bereits sehr explizite Sexualkunde unterrichtet werde. Die Proteste kamen zudem zum erliegen, nachdem ein Obergericht urteilte, dass der LGBTI+ inklusive Unterricht bis zu einem Gerichtsprozess erst einmal ausgesetzt werde.
Ab September 2020 wird allen Schüler*innen der Unterstufe unterrichtet, dass es verschiedene Formen von Familien gibt, inklusive gleichgeschlechtlichen Eltern. In der Mittelstufe werden danach sowohl die sexuelle Orientierung, wie auch die Geschlechtsidentität thematisiert, und in der Oberstufe kommt der LGBTI+ inklusive Sexualkundeunterricht dazu. Dort haben Eltern aber die Möglichkeit, ihre Kinder vom Unterricht zu dispensieren.