UK: Schwule Väter aus McCain-Werbekampagnen werden massiv beleidigt

UK: Schwule Väter aus McCain-Werbekampagnen werden massiv beleidigt
Der britische Backofen-Pommes-Hersteller McCain zeigt in seinen aktuellen TV-Werbespots auch zwei schwule Väter mit ihrem gemeinsamen Kind. Dafür mussten das Paar in den Sozialen Medien nun massive Beleidigungen über sich ergehen lassen. Sie wurden als krank und Pädophile bezeichnet und beschuldigt, ihrem Kind die Mutter vorzuenthalten. Doch nun hat sich McCain eingeschalten und wehrt sich auch für die schwulen Väter…

Lee und Mat Samuels-Camozzi leben zusammen mit ihrem 19 Monate alten Sohn Carter in Manchester, und als Familie sind sie in der aktuellen Werbekampagne von McCain Backofen-Pommes Frites zu sehen. Das Paar wurde von der Mutter eines Freundes dazu ermuntert, bei der Kampagne mitzumachen, doch mit einer solchen Reaktion hätten sie niemals gerechnet. Anders als erwartet, wird das Paar nun nämlich via den Sozialen Medien aufs übelste beschimpft. Sie werden als Pädophile und als krank bezeichnet, und es werden gar Anschuldigungen erhoben, dass sie ihrem Sohn die leibliche Mutter vorenthalten würden. Sichtlich schockiert erklärte der 35-jährige Lee, dass sie Dutzende von solchen Kommentare erhalten hätten. Für ihn sei der schlimmste gewesen, dass sie mit Perversen und Pädophilen verglichen wurden. Sie seien schockiert, dass diese Haltung auch im 21. Jahrhundert noch existiere, erklärte er gegenüber Daily Record weiter. Sie seien stolz auf ihre Familie, und es gebe nichts, wofür sie sich zu schämen hätten.

Doch nicht nur die Familie wurde angegriffen und beschimpft, sondern auch McCain selber. So beschuldigt ein User den Pommes-Hersteller, dass er den Zuschauern die Gay Kultur den Hals runter ramme. Andere beschreiben die Kampagne einfach schlicht als krank, oder sie fragen sich, wie es den für ein Kind fair sein könne, wenn es zwei Väter habe. Der Marketing Director von McCain, Mark Hodge, erklärte nun gegenüber der BBC, dass man überwältigenden Support für die Kampagne erhalten habe, aber man sei auch sehr enttäuscht, dass es eine Minderheit gibt, welche die echte Familie aus dem TV-Spot nun verbal beschimpfe. Mit der Kampagne habe man die Familien ins Zentrum stellen wollen, und zwar in allen Formen und Grössen, um die Diversität britischer Familien zu feiern.

Wie Mark Hodge erwähnt hat, war aber auch der Zuspruch für die Kampagne enorm, und so setzten sich in den Sozialen Medien auch viele für die Regenbogenfamilie ein. Ist das euer ernst? Zwei Väter sollen kein Kind aufziehen können? Ich stelle mir gerade vor, dass es euch wohl lieber wäre, wenn das Kind ganz ohne Eltern aufwächst als bei zwei Vätern, meint ein User ironisch. Es sei schlicht unverständlich, wie Leute einen solch schönen Werbespot sehen können und dann soviel Hass darüber verbreiten, schreibt ein Anderer. Hört endlich auf euch so mit der Sexualität, der Rasse oder anderen Angelegenheit von anderen Leuten zu beschäftigen, sondern kümmert euch um eure eigenes Leben. Diese Meinungen bildeten glücklicherweise die Mehrheit, doch durch den Hass und die Beleidigungen ist das Bild der Kampagne, besonders für das schwule Paar selber, doch etwas getrübt…