UK: Tausende nehmen an erster Trans+ Pride in London teil
Es sei die Teilnahme einer transphoben Gruppierung, sowie der Fokus auf den weissen, cis-gender, schwulen Mann bei der London Pride gewesen, welche die Performer Lucia Blake und Finn Love dazu bewegt hat, die London Trans Pride ins Leben zu rufen. Sie seien dann gemeinsam zum Schluss gekommen, dass es an Zeit ist, dass sie ihre eigene Geschichte in die eigenen Hände nehmen, diese feiern und dass sie den Platz, den sie in der Öffentlichkeit verdienen, einnehmen, erklärten die Veranstalter weiter.
Und bereits die erste Ausgabe war ein voller Erfolg: Über 1500 Teilnehmer*innen liefen vom Hyde Park Corner bis zum Soho Square, wo während einer Abschlusskundgebung verschiedene Aktivist*innen der Transgender Community ihre Reden hielten, darunter Model Munroe Bergdorf, Aktivist Jamie Windust und Drag Performer Chiyo Gomes.
Dabei betonten sie, dass es nicht nur um die Sichtbarkeit der Trans Community gehe, sondern, dass man auch die Debatte darüber starten wolle, dass es Transmenschen an der grundsätzlichen Gesundheitsversorgung fehle, dass asylsuchende Transgender in LGBTI+ feindliche Länder abgeschoben werden, wo sie um ihr Leben fürchten müssen, um das Bedürfnis nach Sozialwohnungen, sowie einer inklusiveren Berichterstattung in den Medien.
Man sei noch nicht am Ziel und sei noch ein langer Weg bis sich die gesamte Trans Community sicher fühlen kann und gleichgestellt ist, heisst es von den Organisatoren weiter. Dass die Trans+ Pride mehr als nötig ist, zeigt dabei auch ein Blick auf die Statistik: Hassverbrechen gegen Transgender sind in Grossbritannien zwischen 2016/17 und 2017/18 um insgesamt 81 Prozent angestiegen.