UK: UKIP-Vorsitzender und seine Haltung gegenüber LGBTs

UK: UKIP-Vorsitzender und seine Haltung gegenüber LGBTs
Er habe keinerlei Probleme mit Diversität erklärte der frisch gewählte UKIP-Vorsitzende Paul Nuttall, denn schliesslich habe er soeben einen offen schwulen Mann als Vize für seine Partei ausgesucht. Dies ist zwar erfreulich, doch seine Äusserungen und seine politische Einstellung zeugen gar nicht mehr von gay-friendlyness...

Mit einer deutlichen Zweidrittel-Mehrheit wurde Paul Nuttall zum neuen Vorsitzenden der europakritischen UKIP-Partei gewählt. Damit tritt er die Nachfolge von Nigel Farage und Diane James an. Während er sich in einem BBC-Interview als offen und LGBT-freundlich präsentiert, so zeigt seine Haltung bei konkreten Sachfragen eine ganz andere Haltung.

Der Europaparlamentarier sprach sich nämlich unter anderem gegen Gesetze aus, welche Homophobie an Schulen stärker thematisieren würden, und weiter forderte er auch, dass Menschen mit HIV daran gehindert werden sollen, nach Grossbritannien zu kommen. So erklärte er damals, dass es derzeit weltweit 60 Länder gebe, welche HIV-Positiven die Einreise für eine Niederlassung verweigern, und Grossbritannien sollte diesem Beispiel folgen. Bezüglich des Sexualkundeunterrichts und der Aufklärung über gleichgeschlechtliche Paare und die Geschlechteridentität erklärte er zudem, dass Kinder es verdienen, unschuldig zu sein. Dies sei wertvoll und stehe von allen Seiten unter Attacke.

Weiter hat er auch schon die Behauptung aufgestellt, dass die UKIP das „natürliche Zuhause“ der katholischen Wähler sei, welche wegen der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und anderen gesellschaftspolitischen Reformen wütend seien.

All diese Äusserungen versucht Paul Nuttall nun unter den Tisch zu kehren, in dem er sich mit der Wahl von Peter Whittle als seinen Vize als LGBT-freundlich präsentieren möchte. Whittle ist Mitglied der britischen Parlamentsversammlung, er kandidierte 2015 für das Amt des Londoner Bürgermeistersund er hat sich öffentlich als schwul geoutet.