UK: Wie denkt die Queen über Marriage Equality?
Die Queen hat es sich auferlegt, sich politisch niemals öffentlich zu äussern und neutral zu bleiben. Klar, als Staatsoberhaupt hat sie ihre eigene Meinung, muss sie doch auch sämtlichen Gesetzen den so genannten „Royal Assent“ erteilen, und sie damit einzuführen, doch darüber äussern, tut sie sich nie. Dies öffnet natürlich Tür und Tor für wilde Spekulationen, und dass der Palast stets erklärt, dass man private Gespräche der Queen nicht kommentiere, macht die Sache auch nicht einfacher. The Daily Mail berichtet nun, dass Queen Elizabeth II die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nicht gutheisse, und dass sie dies mit ihrem tiefverwurzelten Glauben begründe. Dies habe sie in einem Gespräch mit einem engen Freund erklärt, schreibt die Zeitung weiter, doch sie sei machtlos gewesen und habe die königliche Zustimmung nicht ablehnen können. Sie könne nur Ratschläge erteilen und warnen, habe sie weiter erklärt. Es sei der Ehe-Begriff gewesen, den sie für falsch hielt, soll die Quelle der Zeitung weiter erklärt haben, denn die Ehe sei etwas Heiliges zwischen einem Mann und einer Frau. Ein Partnerschaftsgesetz befürworte sie aber.
Dies ist nicht das erste Mal, dass eine Quelle aus dem Palast über die Haltung von Queen Elizabeth II über Marriage Equality berichtet. Ganz gegenteilig hat es Schauspieler und Filmemacher Stephen Fry im Februar 2015 geschildert. Aus gut unterrichteten Quellen erklärte er damals, dass die Queen die Ehe für Schwule und Lesben als „absolut wunderbar“ beschrieb. In der Jonathan Ross Show erzählte Fry damals, dass die Queen, nachdem sie Marriage Equality den Royal Assent erteilt habe, und damit schwullesbischen Paaren erstmals ermöglicht hat, zu heiraten, kurz inne gehalten habe und erklärte: „Wer hätte das vor 62 Jahren, als ich den Thron bestieg, gedacht, dass ich das mal unterschreibe? Ist das nicht wunderbar?” Fry meinte weiter, dass er zwar nicht wisse, ob diese Geschichte wirklich war sei, doch seine Quelle sei sehr gut unterrichtet und glaubwürdig.
Wie die Queen tatsächlich zur Öffnung der Ehe steht, ist schwierig zu sagen: Bekannt ist einzig, dass sie, wie auch schon ihre Mutter, Queen Mom, aufgeschlossen gegenüber der LGBT-Community ist. So ist etwa ein beachtlicher Teil ihrer Belegschaft im Palast offen schwul. Im Jahr 2014 hat Queen Elizabeth aber ihr Schweigen über LGBT-Themen gebrochen. Damals lobte sie das Engagement von Switchboard, einer LGBT+-Telefonhotline, welche ihren 40igsten Geburtstag feierte.
England und Wales führten Marrige Equality im März 2014 ein, Schottland folgte darauf an Silvester des gleichen Jahres. Nordirland hat die Ehe bis jetzt aber noch nicht für schwullesbische Paare geöffnet.