UKRAINE: 8000 laufen an Kiew Pride mit

UKRAINE: 8000 laufen an Kiew Pride mit
Es war ein turbulentes Wochenende in der ukrainischen Hauptstadt Kiew, doch auch wenn es anfänglich nicht so aussah, verlief die Pride am Sonntag mehrheitlich friedlich und lockte sogar ganze 3000 Besucher mehr an als noch im vergangenen Jahr. Sogar der frisch gewählte Staatspräsident lief mit...

Es waren turbulente Tage in Kiew: Noch am Samstag nahm die Polizei neun Männer fest, da sie verdächtigt wurden, die Pride vom Sonntag stören zu wollen. Die Kiew Pride oder der March for Equality, wie der Anlass eigentlich heisst, am Sonntag verlief dann aber mehrheitlich friedlich. Flankiert von Hunderten von Polizisten marschierten rund 8000 LGBTI+ zusammen mit ihren Freunden, Familien und Unterstützern durch die ukrainische Hauptstadt. Dies waren rund 3000 Teilnehmer mehr als noch im vergangenen Jahr.

Die hohen Sicherheitsvorkehrungen waren wegen den Drohungen im Vorfeld der Pride nötig, aber auch, weil rund 150 Gegendemonstranten im vergangenen Jahr versuchten, die Route zu blockieren. Diesmal gab es zwar wieder Gegendemonstrationen mit geschätzten 1000 Teilnehmern, doch ausser dass sie sich lautstark bemerkbar machten, blieb es mehrheitlich friedlich.

Die Pride-Teilnehmer zeigten sich mit Regenbogenfahnen und Schildern, etwa mit der Aufschrift "Diversity ist grossartig", "Keine Gewalt - Ja zu mehr Rechten" oder "Menschenrechte = glückliches Land". Auch die Organisatoren zeigten sich zufrieden, nicht zuletzt auch wegen der guten Zusammenarbeit mit der Polizei. Es habe nur ein paar kleinere Zwischenfälle gegeben, aber glücklicherweise ohne Verletzte.

Zahlreiche Diplomaten, Politiker und sogar der frisch gewählte Staatspräsident Volodymyr Zelenskiy liefen an der Pride durch die Innenstadt mit. Seine Präsenz an der Demonstration wird von vielen als eindeutiges Zeichen gewertet, dass es nun auch in Bezug auf die Rechte für die LGBTI+ Community im Land vorwärts gehen könnte.