WELTWEIT: Homophobie verursacht laut UN-Studie Milliardenkosten
Der Preis der Ausgrenzung – unter diesem Titel stellen die Vereinten Nationen ein neues Video vor, welches sich auf die globalen Kosten konzentriert, welche durch Homo- und Transphobie verursacht werden. Basierend auf Zahlen einer Pilotstudie der Weltbank, soll die Diskriminierung von LGBTs ein Land in der Grösse von Indien rund 32 Milliarden US-Dollar kosten. Ein Grund dafür ist, dass gerade Schwule, Lesben und Transgender ihre Talente, ihr menschliches Potential, sowie ihre Kreativität und Produktivität nicht voll und ganz in die Gesellschaft und die Wirtschaft einbringen können, da sie unter Diskriminierung und Ausgrenzung leiden.
Mit dem Video will das Büro der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte mit dem Mythos aufräumen, dass die Auswirkungen der LGBTI-Diskriminierung nur gering oder marginal seien, oder nur einen kleinen Teil der Bevölkerung betreffe. Es seien nicht nur die LGBTIs, welche diesen hohen Preis bezahlen, es betreffe alle. Jede Transgender-Jugendliche, welche aus ihrem Zuhause oder aus der Schule vertrieben werde, sei ein Verlust für die Gesellschaft, und jeder Schwule oder jede Lesbe, welche aufgrund ihrer sexuellen Orientierung keinen Job erhält, sei eine verpasste Chance.
Im Video, welches vom schwule Star-Trek-Star Zachery Quinto gesprochen wird, wird die unbequeme Wahrheit aufgezeigt, was es heisst, als LGBT auf dieser Welt zu leben. So seien rund 40 Prozent aller obdachlosen Jugendlichen in den grossen US-Metropolen schwul, lesbisch oder transgender. Gründe dafür seien Bullying und die Ablehnung durch die Familie, welche die Jugendlichen zwingen, auf der Strasse zu leben. Weiter sei das Suizidrisiko bei LGB-Jugendlichen rund viermal höher als bei ihren gleichaltrigen, heterosexuellen Kollegen, bei den Transgender-Jugendlichen ist dieser Wert gar zehnmal höher.
Die “Free and Equal”-Kampagne der Vereinten Nationen wurde im Jahr 2013 vom Büro für Menschenrechte lanciert, und seither wurden zahlreiche Videos veröffentlicht, wie etwa auch ein Musikvideo im Bollywood-Stil, welches auf die Diskriminierungen gegenüber LGBTs in Indien hinweist. Im vergangenen August musste die Kampagne aber einen herben Rückschlag erdulden, als die Gleichstellung von LGBTIs aus dem Katalog mit der Vereinbarung der Entwicklungsziele der Vereinten Nationen herausgestrichen wurde, weil vor allem afrikanische, islamische und osteuropäische Staaten Protest dagegen einlegten.