UN: Homosexualität soll nicht mehr als Krankheit behandelt werden
Die Kommission für die Rechte der Kinder, die Interamerikanische, sowie die Afrikanische Kommission für Menschen- und Völkerrechte und der Kommissar des Europäischen Menschenrechtsrats haben eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet um sämtliche Staaten aufzufordern, Homosexualität nicht mehr als Krankheit zu sehen. Dies sind einige der wichtigsten und einflussreichsten Körperschaften innerhalb der Vereinten Nationen, und sie fordern die Regierung damit auf, Reformen umzusetzen, welche die medizinische Einordnung anpassen, sowie, dass sie Massnahmen treffen um LGBT+ vor allen Formen von erzwungenen Behandlungen zu schützen.
In der Erklärung heisst es, dass das als krank behandeln von LGBT-Erwachsenen und Kindern – sie also aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder der Geschlechteridentität als krank zu beurteilen – ist historisch gesehen, aber auch aktuell, die Wurzel, welche zu Menschenrechtsverletzungen führt, mit welchen diese Menschen konfrontiert werden. Zudem sei dies auch ein Hinderungsgrund um die negativen Haltungen und Stereotypen abzubauen. Die stigmatisierenden medizinischen Einteilungen in Bezug auf die Geschlechteridentität würden oft bei Transgender angewandt, oftmals auch bereits in sehr jungen Jahren, und ihnen würden dadurch Sterilisationen, Hormontherapien, Operationen, psychiatrische Behandlungen oder andere menschenrechtsverletzende Praktiken aufgezwungen. Diese Massnahmen würden zu lebenslangen psychischen und physischen Schmerzen führen und dadurch würde auch das Recht verletzt, frei von Folter und anderen unmenschlichen und degradierenden Behandlungen zu leben.
Weiter steht in der Erklärung geschrieben, dass schwul, lesbisch oder transgender zu sein ein Teil der Diversität der Natur sei, und man sei besorgt, dass gerade Transgender durch internationale und nationale Gesundheitssysteme weiter als Kranke angesehen werden. Man begrüsse daher die Anstrengungen, dass die Anziehung zum gleichen Geschlecht durch die Weltgesundheitsorganisation WHO vor 26 Jahren als Krankheit gestrichen wurde, doch man bleibe besorgt darüber, dass Homosexualität von gewissen nationalen Gesundheitsorganisationen, nach wie vor als Krankheit angesehen werde. Reformen auf der Gesetzesebene seien nötig um Diskriminierungen abzuschaffen und LGBT-Personen vor Gewalt und Diskriminierungen zu schützen. Diese würden jedoch nichts nützen, wenn die veralteten, medizinischen Klassifizierungen weiter bestehen. Aus diesem Grund dürfen Geschlechteridentität und Homosexualität nicht als Krankheit behandelt werden um Stigmatisierungen und Diskriminierungen abzubauen.