UNGARN: LGBTI+ Filmvorführung in Budapest von Neo-Nazis gestürmt
Wie bereits in anderen Staaten zu beobachten ist, so nehmen LGBTI+ Feindlichkeiten auch in Ungarn zu: Verantwortlich dafür ist mitunter die Regierung von Viktor Orbán, welche solche Taten weder verurteilt, noch etwas dagegen unternimmt. Im Gegenteil, die Regierung selber bedient sich oft homo- und transphober Sprache und heizt damit das Klima selber weiter an. Nachdem bereits alleine während der Pride Week in Budapest sieben Anlässe von Neo-Nazis, Ultranationalisten und sonstigen rechten Gruppierungen gestört wurden, kam es nun erneut zu einem solchen Zwischenfall.
Neo-Nazis stürmten die Vorführung eines LGBTI+ Films im Gemeinschaftszentrum Auróra in Budapest. Die Mitglieder der Bewegung Eine Nation verschafften sich gewaltsam Zutritt zum Saal und entrollten dort Transparente mit Slogans wie Null Toleranz oder Stop LGBT Propaganda. Obwohl sofort die Polizei gerufen wurde, blieben diese untätig stehen, wie Viktória Radványi von Budapest Pride kritisiert. Sie seien einfach still dort gestanden und hätten zugeschaut. Auch als die Neo-Nazis Besucher der Vorführung lauthals beschimpften, seien sie nicht eingeschritten. Erst als jemand ein Joghurt über einen der Banner geleert habe, seien die Beamten tätig geworden.
Auróra veröffentlichte nach dem Überfall eine Stellungnahme und erklärte, dass man nicht darüber spekulieren wolle, weshalb die Polizei bei ihrem Einsatz versagt habe, doch es sei wohl kein Zufall gewesen, dass die Behörden es versäumt hätten, die nötigen Schritte einzuleiten um einen LGBT Anlass vor einem solchen Übergriff zu bewahren. Es sei sehr wichtig, dass man weitermache um die LGBT Organisationen und Besucher, welche mit dem Zentrum zusammenarbeiten, zu schützen. Man werde die nun unterbrochene Vorführung garantiert nachholen.