USA: 12 US-Bundesstaaten verbieten gleichgeschlechtlichen Sex noch immer, und...
Alabama, Florida, Idaho, Kansas, Louisiana, Michigan, Mississippi, North Carolina, Oklahoma, South Carolina, Texas und Utah: Diese zwölf Bundesstaaten haben eines gemeinsam, sie kennen nämlich in ihren Gesetzbüchern noch Artikel, welche gleichgeschlechtliche Aktivitäten verbieten, obwohl sie seit 2003 durch das Supreme Court allesamt für ungültig erklärt wurden. Damals entschieden die Obersten Richter im Fall Lawrence gegen Texas, dass diese Artikel einem verfassungsrechtlich verbotenen, staatlichen Eingriff in die privaten, einvernehmlichen, sexuellen Aktivitäten darstellen, welche die Regierung nicht zu interessieren habe.
Weiter urteilten die Richter damals zudem, dass auch jener Verfassungszusatz verletzt werde, wonach alle durch das Gesetz gleich geschützt sind, egal wessen Geschlecht jemand sei, und dies treffe insbesondere auf die sogenannten Sodomiegesetze zu, weil diese vor allem auf schwule und bisexuelle Männer abzielen, aber auch auf die anderen Mitglieder der LGBTI+ Community.
Die Bundesstaaten, in welchen diese Gesetze noch immer in den Bücher stehen, machen kaum Anstalten, diese auch tatsächlich löschen zu wollen. Der Grund ist einfach: Viele Politikern weigern sich schlicht für die Aufhebung dieser Gesetze zu stimmen, da sie dann ja quasi als Befürworter der gleichgeschlechtlichen Aktivitäten dastehen würden. Zudem haben die Verbote, obwohl ungültig, für viele noch einen symbolischen Wert mit welchen einige Bürger ihre ablehnende Haltung gegenüber Homosexualität und der LGBTI+ Community zeigen.
Unter anderem am Beispiel von Louisiana, dort befindet sich auch New Orleans, zeigt sich, dass diese Gesetze die Community noch immer einschränken und mitunter zu Machtmissbrauch führen. So würde das Gesetz dort weiterhin angewandt um etwa Sexarbeiter, und insbesondere Transfrauen, zu bestrafen. Das Gesetz sei zudem so vage formuliert, erklärt Nico Lang gegenüber Out, dass alle Arten von Sex bestraft werden können. So seien erst vor sechs Jahren 12 Männer verhaftet worden. Sie seien zwar etwas später wieder ohne Anklage von einem Gericht freigesprochen worden, doch es habe sich gezeigt, dass alleine der Fakt, dass diese Gesetze existieren, von der Polizei als Möglichkeit benutzt wird um queere Personen zu belästigen. Sie werden dabei zwar nicht angeklagt, doch es kostet sie Geld, Zeit und mitunter auch ihren Ruf und viele Umtriebe, was ihr Leben stark beeinflussen kann.
Die Forderung der LGBTI+ Aktivisten ist daher klar: Diese Gesetze müssen weg, denn sie dürften gar nicht erst existieren. Und so lange sie noch in den Gesetzbüchern stehen, so lange bieten sie die Möglichkeit für Machtmissbrauch und Schikane.