USA: 16 Bundesstaaten kennen noch immer Gesetze gegen perverse Sexualpraktiken
Alabama, Florida, Georgia, Idaho, Louisiana, Maryland, Massachusetts, Michigan, Minnesota, Mississippi, North Carolina, Oklahoma und South Carolina haben noch immer sogenannte Sodomiegesetz in ihren Büchern stehen, und drei Bundesstaaten, nämlich Kansas, Kentucky und Texas, zielen dabei explizit auf gleichgeschlechtliche Aktivitäten ab. Somit wäre Homosexualität nach den Gesetzen von 16 US-Bundesstaaten auch im Jahr 2020 noch immer verboten, wenn es im Jahr 2003 nicht ein Urteil des Obersten Gerichts der USA gegeben hätte.
Damals, im Fall Lawrence v Texas, entschieden die Richter, dass ein Verbot von einvernehmlichen, gleichgeschlechtlichen Aktivitäten zwischen Erwachsenen im privaten Rahmen gegen die Verfassung verstosse. Zusammen mit den verschiedensten Anti-Diskriminierungsgesetzen wären somit eigentlich alle Sodomiegesetze obsolet, da sie ihre Gültigkeit dadurch absolut verloren haben. Doch die 16 genannten Bundesstaaten wollen noch immer daran festhalten, quasi als ein Zeichen.
Eigentlich wurden die sogenannten Sodomiegesetz geschaffen, um sämtliche sexuellen Kontakte zu verbieten, welche nicht der Fortpflanzung dienten. Ab den 1960er Jahren wurden die Gesetze dann aber immer mehr dahingehend ausgelegt, dass sie sich explizit gegen Homosexuelle richten. Dies war quasi eine Gegenreaktion zu den Anfängen der LGBTI+ Bewegung, welche damals mehr Rechte forderte.
So schrieben einige die Sodomiegesetze dahingehend um, dass sie nur noch für Homosexuelle zählten, oder Gerichte entschieden, dass sie nicht für heterosexuelle Personen gelten. Wiederum andere Bundesstaaten änderten nichts an den Gesetzen, wodurch sie noch immer unverändert in den Gesetzbüchern stehen. Die Gesetze wurden dabei nicht nur auf sexuelle Aktivitäten beschränkt, sondern hatten bei ihrer Anwendung immer mehr auch Einfluss auf den Alltag von LGBTI+. So wurde es gleichgeschlechtlichen Paaren etwa verboten, Kinder aufzuziehen, oder sie konnten bei der Stellensuche offen abgelehnt, oder gar gefeuert werden.
Man könnte zwar über diese Gesetze hinwegsehen, da sie keine Gültigkeit mehr haben, doch leider wurden auch nach 2003 immer wieder queere Personen wegen einvernehmlichen, sexuellen Handlungen verhaftet. So etwa zwei Männer im Jahr 2013 in Louisiana, und 2015 im gleichen Gebiet um East Baton Rouge gleich nochmals. Obwohl die Richter beide Anklagen sofort aufhoben, müssen LGBTI+ offenbar noch immer damit rechnen, unschuldig ins Visier der Polizei zu gelangen.