USA: Adoption durch LGBT-Paare nun in allen Bundesstaaten legal
Richter Daniel Jordan erliess eine einstweilige Verfügung gegen das Verbot im US-Bundesstaat Mississippi, und er begründete diesen Schritt mit dem Urteil des Obersten Gerichts der USA vom vergangenen Sommer, durch welches die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in allen fünfzig US-Bundesstaaten legalisiert wurde. Dieses Adoptionsverbot werde auch vor dem Supreme Court nicht standhalten, erklärte Jordan weiter, denn es sei sehr unwahrscheinlich, dass das selbe Gericht, welches geurteilt hat, dass die Bundesstaaten die Ehe für schwullesbische Paare nicht verbieten dürfen, nun urteile, dass gleichgeschlechtlichen Paaren die Adoption nicht erlaubt werden könne.
Das Urteil kam an einem Bundesgericht in Mississippi zustande, nachdem vier Paare im vergangenen Jahr Klage gegen dieses diskriminierende Gesetz einreichten. Unterstützt wurden sie dabei auch von den beiden Organisationen Campaign for Southern Equality und dem Family Equality Council. Die Anwältin der Paare, Roberta Kaplan, zeigte sich erfreut über das Ergebnis. Zwei der Paare würden bereits seit neun respektive 16 Jahren darauf warten, endlich legal Eltern eines Kindes zu werden, um welches sie sich seit Geburt kümmern. Sie hoffe nun, dass es endlich klar ist, dass es die Verfassung in allen 50 Bundesstaaten, inklusive Mississippi, verletzte, wenn man LGBT+ diskriminiere, nur weil sie schwul, lesbisch oder transgender sind.
Das Adoptionsverbot in Mississippi besteht nur aus einem einzigen simplen Satz - Die Adoption durch Paare des gleichen Geschlechts ist verboten. – und wurde im Jahr 2000 eingeführt. Einige andere Bundesstaaten, darunter Alabama, Florida, Nebraska und Michigan, kannten ähnliche Verbote, doch diese wurden bereits vor Gericht für nichtig erklärt. Mit dem Urteil von Mississippi ist es nun in sämtlichen US-Bundesstaaten für schwullesbische Paare möglich, Kinder zu adoptieren. Es gibt aber noch gewisse Bundesstaaten, welche Einschränkungen für gleichgeschlechtliche Paare in Bezug auf Pflegekinder kennen. Noch immer sind zudem zahlreiche andere Hürden in den Gesetzen der USA vorhanden, mit welchen LGBT+ diskriminiert werden – so hat etwa der Senat von Mississippi erst vor kurzem einem Religious Freedom Act zugestimmt.