USA: Alter spielt bei Wahlen eher eine Rolle als die sexuelle Orientierung
Zwischen den 29. Mai und dem 5. Juni haben Reuters und Ipsos in Zusammenarbeit mit dem Williams Institute der University of California in Los Angeles eine nationale Meinungsumfrage durchgeführt und dabei 2237 Erwachsene zu ihrem Wahlverhalten befragt. Dabei zeigte sich erfreulicherweise, dass eine überwiegende Mehrheit einen LGBTI+ Präsidentschaftskandidaten durchaus als wählbar empfindet. Zudem stellte sich heraus, dass heute viel weniger die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität ausschlaggebend für eine Wahl ist als das Alter.
Wenig überraschend ist, dass die Demokraten viel eher einen LGBTI+ Kandidaten wählen würden als die Republikaner. Das Alter des Kandidaten spielte dabei aber eine grössere Rolle. So erklärten 48 Prozent der Befragten, dass sie eine Person, welche älter als 70 ist, weniger oder viel weniger stark unterstützen würden. Dem gegenüber stehen 34 Prozent, welche einen queeren Kandidaten weniger oder viel weniger supporten würden. Eher einen LGBTI+ wählen würden dabei 12 Prozent, und damit etwa gleich viele, die eher einen über 70-Jährigen unterstützen würden - nämlich 11 Prozent.
Bei der Umfrage wurde dabei nicht auf bestimmte Kandidaten hingewiesen, sondern ganz allgemein gefragt. Das aktuelle Feld der Kandidat*innen bei den Demokraten zeigt denn auch grosse Unterschiede auf. Der erste schwule Präsidentschaftskandidat, Pete Buttigieg, würde am Wahltag, am 3. November 2020, 38 Jahre alt sein. Damit stellt er einen starken Kontrast zu US-Senator Bernie Sanders dar, welcher dann mehr als 40 Jahre älter, nämlich 79-jährig sein wird. Die laut den Umfragen aktuell am aussichtsreichsten Kandidaten bei den Demokraten werden am Wahltag aber allesamt über 70 sein: Nämlich Joe Biden mit 77, Elizabeth Warren mit 71und eben Sanders mit 79. Donald Trump wiederum gehört aber auch dazu, er wird dann nämlich 74 sein...