USA: Brutaler Mord an Queer Aktivist in Chicago

USA: Brutaler Mord an Queer Aktivist in Chicago
Er war medizinisch-technischer Assistent und in seiner Freizeit lehrte er autistischen Kindern schwimmen, unterstützte obdachlose Jugendliche oder half lokale Pride-Events auf die Beine stellen. Am vergangenen Wochenende wurde der 26-jährige Suraj Mahadeva vor dem Haus eines Freundes in Chicago von Unbekannten ermordet.

Suraj war ein wunderbarer, brillanter Mensch, immer charismatisch und fröhlich. Er war so einfühlsam, ein guter Zuhörer und ein unerschütterlicher Beschützer für alle, die seiner Meinung nach Hilfe brauchen. Er war da um ihnen zu helfen. Er gab die besten Umarmungen der ganzen Welt. Sein Lachen und seine Umarmungen werden fehlen. Dies ein paar der Aussagen von Familienangehörigen und Freunden während einer Mahnwache im Center on Halstead, dem Community Center für LGBTI+ in Chicago. Rund hundert Menschen trafen sich dort am Donnerstag um Suraj Mahadeva zu gedenken.

Suraj Mahadeva wuchs im US-Bundesstaat Michigan auf, ging dort an die Universität, wo er vor drei Jahren seinen Abschluss machte. Danach zog er nach Chicago um mit seinen Freunden zusammen zu sein und auch wegen der dortigen LGBTI+ Community. Er begann in der Stadt auch als medizinisch-technischer Assistent zu arbeiten, doch sobald er das Labor verliess, begann er sich in seiner Freizet für andere einzusetzen.

Er half nach Arbeitsschluss Jugendlichen, welche obdachlos wurden, gab autistischen Kindern Schwimmunterricht und war aktives Mitglied in der LGBTI+, wie auch in der Asian American Community. Dabei war er bei Asian Americans Advancing Justice Chicago mit dabei, wo er gegen Rassismus und für Geschlechtergerechtigkeit kämpfte.

Am Wochenende wurde der 26-Jährige in Palmer Square in Chicago auf offener Strasse erschossen, als er vor dem Haus eines Freundes wartet, um reingelassen zu werden. Der Freund hörte die Schüsse und rannte sofort nach draussen um zu helfen. Mahadeva wurde darauf ins Mount Sinai Hospital gefahren, wo jedoch nur noch sein Tod festgestellt werden konnte.

Auch seine Familie und Freunde wissen nicht, wer für die Tat verantwortlich sein, oder was die Gründe dafür sein könnten. Laut Polizeiangaben konnten bislang keine Verhaftungen vorgenommen werden, und man suche immer noch nach Informationen und sei für jeden Hinweis aus der Bevölkerung dankbar.

Wie Mahadevas Schwester sagt, habe ihr Bruder in seiner letzten Instagram-Story ein T-Shirt von Mahatma Ghandi mit folgender Aufschrift getragen: "The best way to find yourself is to lose yourself in the service of them." In gewisser Weise sei dies das beste TShirt, dass er habe tragen können, denn so habe er ihr einen letzten Ratschlag mitgegeben.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch.