USA: Bullying an Schulen nimmt seit Trump-Wahl zu

USA: Bullying an Schulen nimmt seit Trump-Wahl zu
In jenen Gegenden, in welchen Donald Trump am meisten Wählerstimmen holte, nahmen an den Schulen Bullying und das sich gegenseitige Beschimpfen überdurchschnittlich stark zu. Doch auch im ganzen Land ist eine Zunahme spürbar, wie eine Umfrage unter Lehrerpersonen, aber auch die Angaben von Schüler*innen deutlich zeigen...

Francis Huang von der University of Missouri und Dewey Cornell von der University of Virginia haben insgesamt 150‘000 Fragebogen von Schüler*innen und Student*innen quer durch den Bundesstaat Virginia ausgewertet, und dabei die Antworten aus dem Jahr 2015 mit jenen von 2017 verglichen. Dabei haben die beiden Autorinnen der Studie festgestellt, dass Bullying, also das Mobben und Anfeinden unter Schüler*innen, an den Schulen nach den Wahlen 2016 angestiegen ist.

Doch es gab noch andere Auffälligkeiten: So lagen die Fälle von Bullying in jenen Gebieten, in welchen Donald Trump die Wahl gewonnen hat, um deutliche 18 Prozent höher, als in jenen Gebieten, in welchen Hillary Clinton gewann. Die Zahlen vor den Wahlen zeigten dabei keine grösseren Unterschiede.

Überraschend seien die Ergebnisse der Studie nicht, findet Dorothy Espelage, Psychologieprofessorin der University of Florida, welche sich unter anderem auf Schulen und Bullying fokussiert. Jeder an der Schule nehme dies wahr, und da müsse man kein Psychologe oder Soziologe sein, dass man verstehe, dass die aufgeheizten Gespräche im Fernsehen oder am Tisch mit der Familie von den Kindern aufgenommen werden, und dass dies Auswirkungen auf die Schule hat.

Bullying ist an den amerikanischen, wie auch in den meisten anderen Ländern, ein grosses Problem. Laut einer Umfrage von Youth Truth im September des vergangenen Jahres gaben 33 Prozent der Jugendlichen an, dass sie im vergangenen Jahr Bullying erlebten. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr, als es noch rund 25 Prozent waren. Bei der Umfrage wurden damals rund 160‘000 Schüler*innen in 27 Bundesstaaten befragt.