USA: Das singuläre „they“ wird zum Wort des Jahres

USA: Das singuläre „they“ wird zum Wort des Jahres
"They" – in seiner singulären Form als Pronomen – wurde in den USA zum Wort des Jahres 2015 erkoren. Damit will die dafür zuständige Organisation die Wichtigkeit unterstreichen, welche die Gender-Debatte und das Thema Transgender im vergangenen Jahr erreicht hat. Caitlyn Jenner wurde zudem zum Namen des Jahres 2015 gewählt.

„They“ wird im englischsprachigen Raum seit ein paar Jahren nicht mehr nur für „sie“ in der Mehrzahl verwendet, sondern ist auch ein singuläres Pronomen, welches geschlechterneutral ist und anstatt für „he“ oder „she“, also „er“ oder „sie“ verwendet werden kann. Gerade diese singuläre Bedeutung hat im vergangenen Jahr durch das Thema Transgender massiv an Bedeutung gewonnen, und dies weiss auch die American Dialect Society zu würdigen. Die Organisation, welche bereits seit 127 Jahren besteht, ernennt jeweils das Wort des Jahres, und dies ist in diesem Jahr eben „they“.

In ihrem Statement erklärt die Organisation, dass man den Wandel des Pronomens anerkenne, welches nun auch für eine Person verwendet wird und die bewusste Wahl einer Person zeigt, welche das traditionelle duale Geschlechtersystem des er und sie ablehnt. In den vergangenen Jahren haben neue Ausdrücke in Bezug auf die Geschlechteridentität immer wieder zu Diskussionen geführt, und das singuläre „they“ wurde ein wichtiges Element dieser Debatten, erklärt Ben Zimmer, Vorsitzender des New Word-Kommitees der American Dialect Society. Während bereits viele neue, geschlechterneutrale Pronomen vorgeschlagen wurden, so hat „they“ den Vorteil, dass es bereits in der Sprache existiert. „They” habe 187 der 334 Stimmen der Jury erhalten, und es wurde auch zum „sinnvollsten Wort“ des Jahres 2015 gewählt.

Die American Dialect Society bestimmte zudem auch “Caitlyn Jenner” zum Names des Jahres 2015. Sie sei ein gutes Beispiel dafür, wie Menschen in der heutigen Zeit ihre eigene Identität behaupten können, indem sie ihren eigenen Namen wählen, erklärte dazu Iman Nick, der Präsident der Organisation. Viele Kulturen hätten den Menschen erlaubt, ihren Namen selbst zu wählen, nachdem sie wichtige Veränderungen in ihrem Leben hatten, und dieses Recht sei heute auf eine positive Weise von Menschen wie Caitlyn Jenner wiederbelebt worden.