USA: Der Senat von New Mexico will Conversion Therapien verbieten
Die Chancen stehen sehr gut, dass der US-Bundesstaat New Mexico die Conversion Therapien schon bald verbietet. In einem ersten Schritt hat sich der Senat bereits mit einem deutlichen Votum von 32 zu 6 Stimmen für ein Verbot ausgesprochen. Nun wird sich das Repräsentantenhaus mit der Vorlage befassen, und da dieses von den Demokraten kontrolliert wird, ist es so gut wie sicher, dass das Verbot auch dort gutgeheissen wird.
Autor des Gesetzesentwurfs mit dem Titel Senate Bill 121 ist Jacob Candelaria. Der demokratische Senator aus Albuquerque ist selber schwul und erklärte seine Motivation mit dem Thema Bullying. Wenn man selber ein junger Hispanic gewesen sei, der in Albuquerque katholisch erzogen wurde und einige schreckliche Wörter an den Kopf geworfen bekam, für das was man ist, ob direkt ins Gesicht oder auch hinter dem Rücken, dann verletze das, erklärte Candelaria. Das sei eine Form des Missbrauchs, und er hoffe, dass man nicht mehr davon ausgehe, dass Missbrauch nur etwas mit körperlicher Gewalt zu tun habe. Die so genannten Conversion Therapien müsse zu jenen medizinischen Angeboten gehören, welche per Staat verboten werden, den es sei gefährlich und helfe niemandem. Die Conversion Therapien seien eine Form des Missbrauchs, führte der Senator weiter aus.
Passiert der Gesetzesentwurf auch das Repräsentantenhaus und erhält danach die Unterschrift des Gouverneurs, dann werden künftig alle Ärzte, Psychologen oder andere im Gesundheitsbereich, welche solche Conversion Therapien anbieten, ihre Lizenz verlieren. Bei diesen Therapieformen sollen Schwule, Lesben und Transgender quasi auf heterosexuell umgepolt werden. Dies führt sehr oft zu massiven psychischen Problemen bei den “Patienten”, welche nicht selten bis hin zum Selbstmord führen.
Verschiedenste LGBT-Organisationen begrüssten die Entscheidung des Senats. So erklärte etwa die Direktorin von Equality New Mexico, Amber Royster, dass dies ein grosser Tag für LGBTs in New Mexico sei, insbesondere für junge LGBTs. Ohne Frage, Conversion Therapien seien eine Form von Missbrauch. Wenn man die gefährlichen und traumatisierenden Erfahrungen für junge Menschen reduziere, könne man dafür sorgen, dass es der Community generell besser gehe und sie gesünder sei. Auch von der Human Rights Campaign klingt es ähnlich: Kein Kind soll jemals den unglaublich gefährlichen Praktiken der so genannten Conversion Therapien ausgesetzt werden.
Derzeit sind diese Therapieformen bereits in Illinois, Kalifornien, New Jersey, New York, Vermont und der Hauptstadtregion Washington DC verboten.
