USA: Die wirtschaftlichen Folgen von Corona treffen schwarze LGBTI+ mit voller Wucht
Die USA hat weltweit die meisten Corona-Infizierten, und auch die meisten Todesfälle. Durch den teilweisen Lockdown und die weiteren Einschränkungen durch die Pandemie ist die Wirtschaft zudem so stark eingebrochen, wie wohl noch nie zuvor. Dieses enorme Ausmass der Krise trifft auch die Minderheiten mit voller Wucht, und dabei insbesondere schwarze LGBTI+. Sie sind ohnehin durch ihre sexuelle Orientierung und aufgrund ihrer Ethnie bereits verstärkt von Diskriminierung betroffen, und nun kommt auch noch die wirtschaftliche Komponente hinzu. Dies zeigt eine Umfrage der Human Rights Campaign, welche zusammen mit den Meinungsforschern von PBS im Zeitraum vom 16. April bis zum 8. Juli rund 10‘000 erwachsene Amerikaner*innen befragten.
So haben durch die Pandemie rund 18 Prozent der schwarzen LGBTI+ ihren Arbeitsplatz verloren. Bei den Schwarzen an sich liegt dieser Anteil bei 16 Prozent, bei der Gesamtbevölkerung bei 12 Prozent. Dies führt dazu, dass die Lücke zwischen weissen und schwarzen Arbeitslosen seit fünf Jahren nie mehr so gross war wie jetzt. Auch in Bezug auf die Arbeitspensen zeigte sich ein ähnlicher Effekt: So erklärten rund 33 Prozent der schwarzen LGBTI+, dass sie gezwungen wurden, ihre Arbeitsstunden zu minimieren, während dieser Anteil bei Nicht-LGBTI+ Schwarzen bei einem Viertel lag. Auch betreffend der Miete zeigen sich Unterscheide: So müssen derzeit schwarze LGBTI+ rund dreimal häufiger um einen Aufschub bei der Miete fragen, da sie in finanzielle Schwierigkeiten gekommen sind, als die/der Durchschnittsamerkaner*in. Bei den Nicht-LGBTI+ Schwarzen sind es rund zweimal häufiger.
Diese wirtschaftlichen Auswirkungen kommen zum Fakt hinzu, dass die schwarze Bevölkerung ohnehin schon stärker vom Virus selber betroffen ist. So machen Schwarze rund 13 Prozent der amerikanischen Bevölkerung aus, jedoch rund 25 Prozent aller Corona-Infektionen, wie aus den Zahlen des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hervorgeht.