USA: Entwurf zum Schutz von LGBTs im Kongress vorgestellt
Er heisst Equality Act 2017 und er würde die bereits geltenden Civil Rights Act von 1964 und den Fair Housing Act entsprechend ergänzen, damit auch LGBTs darin vor Diskriminierung geschützt werden. Damit würden Schwule, Lesben und Transgender neu von einem Diskriminierungsschutz in den Bereichen Wohnungswesen und Immobilien, Arbeitsrecht und öffentliche Gelder, aber auch unter anderem als Geschworene vor Gericht, bei Krediten, bei der Bildung und in Bundesprogrammen explizit geschützt. So erklären die Unterstützer weiter, dass LGBTs nach wie vor nicht überall vor Diskriminierungen geschützt seien, obwohl sie nun in allen 50 Bundesstaaten heiraten dürfen. So könne es gleichgeschlechtlichen Paaren nach wie vor in den meisten der 50 US-Bundesstaaten passieren, dass sie morgens um 10 heiraten, am Mittag ihren Job verlieren und am Nachmittag vom Vermieter auf die Strasse gesetzt werden, nur weil sie ihr Hochzeitsfoto auf Facebook gepostet haben.
Gerade auch viele LGBT-Organisationen unterstützen den Vorstoss, denn das Bedürfnis nach diesem Gesetz sei unter Trump grösser denn je. Der aktuelle Präsident habe zahlreiche Anti-LGBTIs in sein Kabinett geholt und habe es seiner Regierung bereits erlaubt, Bundesrichtlinien aufzuheben, welche beispielsweise Transgender-Studenten und Schüler vor Diskriminierung geschützt hätten. Rea Carey vom National LGBTQ Task Force Action Fund erklärte dazu, dass alle, egal wer sie sind oder wen sie lieben, den gleichen Schutz durch das Gesetz verdient haben. Obwohl man im vergangenen Jahrzehnt grosse Fortschritte erzielt habe, attackiere Trumps Administration nun die LGBTs, und dies zeige, wie schnell die hart erkämpften Verbesserungen wieder rückgängig gemacht werden können. Aus diesem Grund brauche man nun einen starken Diskriminierungsschutz.
Mehr als die Hälfte der LGBT-Amerikaner leben derzeit an Orten, wo ihnen Wohnungen, Jobs oder irgendwelche Dienstleistungen bloss aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechteridentität verweigert werden können. So gibt es im Land aber auch grosse Unterschiede: Während Kalifornien den besten Diskriminierungsschutz für LGBTIs kennt, so ist es in den meisten Staaten nach wie vor tagtäglich Realität, dass LGBTs entlassen, auf die Strasse gestellt, von der Schule geschmissen, oder dass ihnen Kredite oder Dienstleistungen verweigert werden können, nur für das, was sie sind.
Der Entwurf wurde von zwei Demokraten aus dem Bundesstaat Oregon vorgestellt: Von Senator Jeff Merkle im Senat und von David Cicilline im Repräsentantenhaus.