USA: Erste Stadt anerkennt polyamouröse Beziehungen

USA: Erste Stadt anerkennt polyamouröse Beziehungen
Mit Somerville im US-Bundesstaat Massachusetts anerkennt wohl erstmals in den USA, wenn nicht gar weltweit, eine Stadt polyamouröse Beziehungen in allen möglichen Kombinationen an. Damit einher gehen etwa Besuchsrechte in Spitälern oder gewisse Rechte für Stadtangestellte. Zudem fallen auch platonische Beziehungen unter diese neue Verordnung...

Die Beziehungen, welche in der Stadt Somerville neu anerkannt werden, müssen nicht romantisch oder sexuell sein, wie Stadtratsmitglied J.T. Scott erklärt. Menschen haben schon immer in Familien zusammengelebt, welche mehr als zwei Erwachsene beinhaltet haben. In Somerville, so Scott weiter, bestehen Familien manchmal aus einem Mann und aus einer Frau, aber manchmal sind es auch zwei Personen, bei welchen alle denken, dass sie Geschwister sind, weil sie schon immer zusammengelebt haben. Manchmal sind es Onkel und Tante,  oder einer Tante und zwei Onkel, welche auch noch zwei Kinder aufziehen. Dabei geht es bis hin zu polyamourösen Beziehungen von mehreren Personen, oder auch platonischen Beziehungen, welche durch die neue "Partnerschafts-Vorordnung" anerkannt werden.

Dabei soll die nun eingeführte, äusserst progressive Verordnung etwa das Besuchsrecht in Spitälern regeln - dieses Bedürfnis ist gerade jetzt während der Corona-Pandemie äusserst gross. Stadtangestellte in solchen Beziehungen sollen zudem künftig bei ihren Krankenversicherungen auch mehr als nur ein Partner auf die Police nehmen können. Ob auch private Arbeitgeber diesbezüglich mitmachen werden, ist ihnen überlassen.

Wie Stadtrat Lance Davis erklärt, habe er seit der Ankündigung dieser Verordnung nur positives Feedback erhalten. Es hätten sich sogar Leute gemeldet, welche mithelfen wollen, diese Verordnung auch über die Stadtgrenzen hinaus zu promoten, damit auch andere Orte dieses Gesetz übernehmen. Die Verordnung wurde von Bürgermeister Joseph Curtatone zwar bereits unterschrieben und damit eingeführt, doch es könnte trotzdem noch zu Protesten von konservativen Gruppierungen kommen...