USA: Erster Stamm von Native Americans in South Dakota führt die Ehe für alle ein
Seit 1935 gab es im Ehe- und innerstaatlichen Recht im Pine Ridge Reservat keine Änderungen mehr, doch dank einem lesbischen Paar kam es nun erstmals zu einer Ergänzung. Monique "Muffie" Mousseau und Felipa De Leon wuchsen im Reservat auf, und als im Jahr 2015 durch das Oberste Gericht der USA die Ehe in allen Bundesstaaten auch für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet wurde, stellten sie fest, dass sie zwar im US-Bundesstaat South Dakota heiraten können, dass dies aber nicht innerhalb ihres Stammes der Oglala Sioux anerkannt wird.
Die beiden Frauen begannen darauf für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare im Stammesrecht zu werben. Schlussendlich stellte sich auch der Stammesrat hinter das Anliegen und stimmte mit 12 zu 3 Stimmen bei einer Enthaltung für das Anliegen. Damit führen die Oglala Sioux als erster Stamm der Native Americans im US-Bundesstaat South Dakota die Ehe für alle ein. Sie hätten es vor allem auch für ihre Grosskinder gemacht, erklärten Mousseau und De Leon, damit diese nicht die selbe Form von Gay Bashing erleben müssen wie sie - und schlussendlich auch für alle anderen Kinder und Grosskinder. Auch wenn es mehr Zeit gebraucht habe, seien sie froh, dass die Öffnung auf diesem Weg, vom Stammesrat legitimiert, möglich wurde. Die beiden Frauen leben in Rapid City, doch drei ihrer fünf Kinder leben noch im Pine Ridge Reservat, ebenso wie vier ihrer fünf Grosskinder.
Als das Supreme Court 2015 die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in allen US-Bundesstaaten einführte, so galt dies nicht für die insgesamt 573 anerkannten Stämme an Native Americans in den USA. Diese haben das Recht, selber über diese Anliegen zu entscheiden. So öffneten etwa die Cherokee die Ehe bereits 2016. Sie gehörten zu rund einem halben Dutzend anerkannter Stämme in den USA, welche zuvor noch ein explizites Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehen kannten.