USA: Erstes Hate Crime-Urteil wegen Mord an Transgender
Der 29-jährige Täter hat sich für den Mord an der 17-jährigen Transgender-Jugendlichen Mercedes Williamson im Jahr 2015 für schuldig befunden und wurde deshalb zu einer lebenslangen Haft verurteilt. Da die Richter zudem der Meinung waren, dass es sich bei der Tat um ein Hassverbrechen handelt, wandten sie zudem den 2009 von Barack Obama eingeführten Matthew Shepard and James Byrd, Jr. Hate Crimes Prevention Act an, wodurch für den Täter nochmals zusätzliche 49 Jahre an Haft dazukamen. Dies war das erste Mal in der Geschichte der USA, dass dieses Gesetz wegen einem Verbrechen aufgrund der Geschlechteridentität zur Anwendung kam.
Mit dem Matthew Shepard and James Byrd, Jr. Hate Crimes Prevention Act wurden 2009 Verbrechen zum Gesetz gegen Hassverbrechen hinzugefügt, welche gegen Personen aufgrund deren sexueller Orientierung, des Geschlechts, der Geschlechteridentität oder aufgrund einer Behinderung verübt werden. Benannt wurde das Gesetz unter anderem nach Matthew Shepard, welcher aufgrund seiner Homosexualität auf brutalste Art und Weise umgebracht wurde. Der Fall sorgte weltweit für Entsetzen und machte besonders auch auf das Thema Homophobie aufmerksam.
Beim Fall im US-Bundesstaat Mississippi gab der Täter den Mord zu, erklärte als Grund aber, dass er in Panik geriet, als er sah, dass die Jugendliche transgender sei. Die Anklage konnte im Verlaufe des Prozess aber darlegen, dass dies gelogen war, denn der Täter und sein späteres Opfer hatten im Jahr 2014 während einiger Monate eine Beziehung zusammen. Das Gericht war daher der Meinung, dass der Täter die Jugendliche umgebracht hat, weil er Angst hatte, dass die Mitglieder seiner Latin Kings Gang von der Beziehung erfahren könnten. Aus diesem Grund kam auch das Gesetz gegen Hassverbrechen zur Anwendung.