USA: Erstmals LGBT-Gruppen an der NYC St. Patrick’s Day Parade mit dabei
Bill de Blasio, der Bürgermeister von New York City, hat sich bislang geweigert an der St. Patrick’s Day Parade teilzunehmen. Seine Erklärung war ganz simple: So lange es schwullesbsichen Organisationen verboten ist, an der traditionsreichen Parade durch die Stadt teilzunehmen, so lange werde auch er dem Anlass fernbleiben. Und seit seiner Wahl hat er auch immer Wort gehalten und stattdessen jeweils an einer Konkurrenzveranstaltung in einem Aussenviertel der Stadt mitgemacht. Ihm gleich getan haben es auch Firmen, welche den Anlass wegen seinen homophoben Richtlinien boykottierten.
In letzter Zeit wurden diese Bestimmungen nun aber langsam aufgeweicht und in diesem Jahr erstmals vollständig aufgehoben. So konnten am Donnerstag nun erstmals auch schwullesbische Gruppierungen offen und unter eigener Flagge an der Parade mitgehen. Diese Chance nutzen sowohl die Irish Queers, sowie die Lavender And Green Alliance.
Durch diese Änderung der Richtlinien war in diesem Jahr nun auch Bill de Blasio erstmals als Bürgermeister der Stadt mit von der Partie und lief mit. Die St. Patrick’s Day Parade sei eine New Yorker Tradition, erklärte er gegenüber Medienvertretern, doch während Jahren konnten die irischen LGBT-New Yorker ihren Stolz nicht zeigen. Doch endlich können nun auch sie ihre Herkunft feiern indem sie mit marschieren dürfen. Damit zeige die Parade Fortschritt und Gleichstellung. John Lahey, der Vorsitzende der Parade, meinte wiederum, dass diese Parade die alles einschliessendste Parade in der 255-jährigen Geschichte des Anlasses sei. Und es sei seiner Meinung nach auch die vereinteste Parade der vergangenen 25 Jahre.
Die neuen Regeln stoss aber nicht bei allen auf Wohlwollen: Gerade jene einflussreichen, homophoben, katholischen Gruppierungen, welche diesen Fortschritt jahrelang blockierten zeigten sich verärgert. Einige der Gruppen erklärten, dass sie in diesem Jahr wegen dieser Änderung nicht an der Parade teilnehmen werden. So sagte etwa auch Bill Donohue von der Katholischen Liga ab. Die neue Praxis sei verachtungswürdig, meinte er.