USA: Fussballmannschaft stellt sich hinter ihren schwulen Spieler und bricht Spiel ab

USA: Fussballmannschaft stellt sich hinter ihren schwulen Spieler und bricht Spiel ab
Weil der schwule Fussballspieler Collin Martin des amerikanischen Zweitliga-Teams San Diego Loyal auf dem Feld LGBTI+ feindlich beleidigt wurde, reagierte der Trainer: Er brach kurzerhand das Spiel ab - und sie lagen sogar in Führung. Der Trainer erklärte darauf, dass sie beschlossen hätten, bei solchen Vorfällen zu agieren und nicht mehr einfach nur zuzuschauen.

Es war in der 45. Minute im Spiel der zweiten amerikanischen Liga zwischen San Diego Loyal und Phoenix Rising als Collin Martin eine rote Karte kassierte, und obendrauf nach eigenen Angaben auch noch LGBTI+ feindlich beleidigt wurde. Sein Trainer Landon Donovan machte darauf kurzen Prozess und brach das Spiel ab. Zu diesem Zeitpunkt lag Martins Team mit 3:1 vorne. Durch den Abbruch durch San Diego Loyal wurde das Spiel vorerst als Niederlage für den Club bewertet, obwohl sie in Führung lagen. Die Liga hat aber angekündigt den Vorfall zu untersuchen.

Ob es tatsächlich einen homophoben Zwischenfall gab, ist offen, denn der angeblich angesprochene Spieler von Phoenix Rising, Junior Flemmings, erklärte via Twitter, dass es zu keiner Zeit zu einem solchen Zwischenfall gekommen sei. Er kenne Collin nicht persönlich, doch er respektiere alle Gegner gleichermassen, so Flemmings weiter. Auf dem Spielfeld war zu sehen, wie Donovan mit dem gegnerischen Trainer Rick Schantz und dem Schiedsrichter diskutierte. So soll Donovan gefordert haben, dass Schantz den Spieler, welcher die Beleidigung gesagt haben soll, vom Platz nehme. Schantz soll sich aber geweigert und darauf nur gesagt haben, dass sie nur Fussball spielen, und dass der Spieler dies nicht so gemeint habe. Dies brachte dann das Fass für Donovan offenbar endgültig zum überlaufen, worauf er den Spielabbruch erklärte.

Trainer Landon Donovan meldete sich später noch zu Wort und erklärte, dass sein Team eine harte Woche hinter sich habe. Erst vor ein paar Tagen, während dem Spiel gegen die Reserve von Los Angeles Galaxy sei einer seiner Spieler rassistisch beleidigt worden. Sie hätten daher entschieden, bei weiteren solchen Vorfällen künftig zu agieren und nicht mehr einfach nur zuzuschauen. Man habe erst in der letzten Woche laut und deutlich ausgesprochen, dass man nicht für Rassismus und Homophobie einstehe, und dies habe sich auch in dieser Woche nicht geändert, so Donovan.