USA: Gouverneur von Michigan führt LGBTI+ Schutz ein
Noch bis Ende Jahr war Rick Snyder Gouverneur von Michigan. Kurz bevor er sein Amt verlassen hat, unterschrieb der Republikaner neue Richtlinien, welche LGBTI+ vor Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung respektive der Geschlechtsidentität schützen sollen. Ein Gesetz, welches von seiner Partei landesweit immer wieder blockiert wurde.
Mit den neuen Richtlinien müssen alle Firmen, welche Stipendien, Kredite oder andere Formen von Verträgen oder Geschäfte mit dem Bundesstaat Michigan abschliessen, künftig bestätigen, dass sie ihre LGBTI+ Mitarbeiter nicht aufgrund deren sexueller Orientierung oder deren Geschlechtsidentität diskriminieren. Alle Verträge zwischen den Firmen und dem Bundesstaat - ob alt oder neu - müssen demnach um diesen Passus ergänzt werden.
In seiner Begründung erklärt Rick Snyder, das Michigan sein Neuerfinden und sein wirtschaftliches Wachstum weiterführen werde, und dies sei auch davon abhängig, dass talentierte Menschen sich dafür entscheiden, hier zu arbeiten und zu leben. Es sei für die Regierung des Bundesstaat daher umso wichtiger, ein Anführer zu sein und alle Menschen willkommen zu heissen und sicher zu stellen, dass alle fair und mit Respekt behandelt werden. Michigan hat es während der letzten Wirtschaftskrise besonders hart getroffen, insbesondere die Automobilindustrie rund um Detroit.
Die LGBTI+ Bilanz von Snyder während seiner achtjährigen Amtszeit war durchzogen: So baute er zwar den Schutz von LGBTI+ Einwohnern durch eine Erweiterung des so genannten Elliott-Larsen-Zivilgesetzes aus dem Jahr 1976 aus, im Jahr 2015 erlaubte er es jedoch Adoptionsagenturen, dass sie sich aufgrund der Religionsfreiheit weigern dürfen, LGBTI+ Paaren Kinder zur Adoption zu vermitteln. Bevor das Supreme Court zudem landesweit die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnete, unterstützte Snyder das geltende Ehe-Verbot, welches damals noch in Michigan galt.
Nachfolgerin von Rick Snyder wird die Demokratin Gretchen Whitmer. Sie hat ihr Amt am 1. Januar angetreten und LGBTI+ Organisationen haben bereits bekannt gegeben, dass sie sich freuen werden, mit ihr zusammen zu arbeiten...