USA: Immer noch Widerstand gegen Marriage Equality

Gut einen Monat nach dem Urteil des Obersten Gerichts in den USA betreffend Marriage Equality gibt es immer noch vereinzelte Counties, welche sich quer stellen. So stellen etwa in Alabama seit dem Entscheid dreizehn Counties aus Trotz gar keine Ehelizenzen mehr aus – also weder an hetero- noch an homosexuelle Paare.

Weil sie sich gegen die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zur Wehr setzen wollen, stellen sich dreizehn Counties im US-Bundesstaat Alabama nach wie vor quer. Statt Ehelizenzen auch an schwullesbische Paare zu vergeben, haben diese entschieden, seit dem 9. Juli gar keine Lizenzen mehr auszustellen. Damit verstossen sie – zumindest derzeit - gegen kein Gesetz, da sie homo- und heterosexuelle Paare gleich behandeln, und gleichzeitig müssen sie sich aber auch nicht gegen ihre Überzeugungen stellen. Wie lange diese Counties ihren Widerstand noch aufrecht erhalten können, bleibt fraglich, denn der Druck aus der Bevölkerung wird sicherlich wachsen.

Dieses Verhalten könnte jedoch bald auch rechtliche Konsequenzen mit sich ziehen, denn der Staat ist dazu verpflichtet, eine Ehe – ob hetero- oder homosexuell – zu ermöglichen. Die Eheschliessung ist ein Grundrecht, und wenn dieses durch den Staat verweigert wird, wie in diesem Fall, dann könnte dagegen geklagt werden. Ob das tatsächlich geschieht ist jedoch ungewiss, denn dann müssten im Gegenzug auch Ehelizenzen an gleichgeschlechtliche Paare ausgestellt werden.

Dieser Flickenteppich in Alabama sorgt weiter für ziemlich Verwirrung. Es mussten bereits Büros geschlossen werden, weil diese keine Ehelizenzen mehr auszustellen haben. Auch die gesamte “Hochzeitsindustrie”, welche dahinter steckt, leidet unter dieser Entscheidung, darunter Lokalitäten für Feiern, Bäckereien, Floristen, Brautmodegeschäfte und viele andere mehr.