USA: Kalifornien könnte als erster US-Bundesstaat Stealthing verbieten
In New York und Wisconsin wurde bereits darüber diskutiert, aber Kalifornien ist der erste Bundesstaat, in welchem die Abgeordneten einem entsprechenden Gesetz gegen das sogenannte Stealthing zugestimmt haben und es an den Gouverneur des Bundesstaats zur Unterschrift weitergeleitet haben. Dabei kann eine Zivilklage eingereicht werden um Schadenersatz zu beantragen. Die Beweislast ist somit bei dieser Form der Klage geringer, doch Stealthing wird damit zwar als Verbrechen geahndet, jedoch nicht mit Gefängnis als Strafmass.
Bürgerrechtler zeigen sich zufrieden, dass Kalifornien als erster US-Bundesstaat die Weichen stellt, um das sogenannte Stealthing zu verbieten. So erklärte Bürgerrechtsanwältin Chloe Neely gegenüber der Washington Post, dass damit wirklich den Opfern geholfen werde, und dass sie damit ein Werkzeug erhalten um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Es brauche dazu auch keine Haftstrafen, das würden auch die Opfer nicht unbedingt wollen.
Kongressabgeordnete Cristina Garcia, welche während Jahren für dieses Gesetz kämpfte, wollte ursprünglich, dass auch Gefängnisstrafen ausgesprochen werden können, doch sie ist mit diesem Antrag gescheitert. Auch führten Rechtsexperten an, dass Stealthing schon jetzt unter sexuelle Körperverletzung fallen könne, doch es sei schwierig zu beweisen, da ein Kondom auch abrutschen könne. Aus diesem Grund wurde die Option der Zivilklage schlussendlich durch die Abgeordneten favorisiert und gutgeheissen.
Wie Garcia weiter erklärt, haben aktuelle Studien gezeigt, dass Frauen und schwule Männer immer öfters berichten, dass sie Opfer von Stealthing wurden. Es sei widerwärtig, dass es sogar Online-Communities gibt, welche Ratschläge geben, wie man das Kondom am besten entferne, ohne dass es der Partner oder die Partnerin merke.