USA: Kalifornien warnt vor invasiven Meningokokken-Erkrankungen
Man sei besorgt darüber, dass schwule und bisexuelle Männer (MSM) im südlichen Kalifornien einem erhöhten Risiko für eine invasive Meningokokken-Erkrankungen ausgesetzt sind, warnt Dr. Karen Smith, die Gesundheitsministerin von Kalifornien. Man ermutige daher Männer, welche mit anderen Männern sexuellen Kontakt haben, dass sie sich dieses Risikos bewusst sind und allenfalls eine entsprechende Impfung in Erwägung ziehen. Seit 2014 wurden bereits mehrere Ausbrüche von Meningokokken-Infektionen der Serogruppe C bei MSM gemeldet, darunter in New York City, Los Angeles County und in Chicago. Auch in Europa gibt es solche Fälle.
Besonders betroffen sind oftmals jene Männer, welche HIV-positiv sind. Aus diesem Grund empfiehlt das Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP), welches Richtlinien und Empfehlungen in Bezug auf Impfungen an die amerikanische Bevölkerung abgibt, dass sich alle HIV-infizierten Personen ab einem Alter von zwei Monaten regelmässig gegen Meningokokken impfen lassen sollen – und zwar gleich gegen die Serogruppen A, C, W, und Y. Dabei gilt erneut, dass besonders für HIV-positive MSM ein erhöhtes Risiko besteht. Seit anfangs Mai wurden in Los Angeles und Orange Counties neun Fälle registriert, die meisten davon waren MSM. Ein Patient ist bislang an den Folgen der Krankheit gestorben. Bei sechs Fällen konnte die Serogruppe C nachgewiesen werden, und bei einem weiteren Fall wird der Typus der Infektion derzeit geprüft.
Die Meningokokken-Bakterien können sich über engen persönlichen Kontakt von Person zu Person mittels Tröpfchen-Infektion übertragen. Schwule und bisexuelle Männer sind dann einem erhöhten Risiko ausgesetzt, wenn sie intimen Kontakt mit wechselnden Partnern haben, regelmässig Orte wie Bars oder Partys besuchen, sowie wenn sie Zigaretten oder Marihuana rauchen oder andere illegalen Drogen konsumieren, heisst es von ACIP.
Die Symptome für eine mögliche Erkrankung können Fieber, Erbrechen, Kopfschmerzen, Verwirrung, Nackenstarrheit, sowie Muskelschmerzen sein. Die Inkubationszeit von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen beträgt in der Regel nur wenige Tage. Personen, welche diese Symptome feststellen und einem entsprechenden Risiko ausgesetzt waren, sollen sofort zum Arzt gehen, heisst es von den Gesundheitsbehörden weiter. Obwohl die Infektionen eher selten sind, ist es eine ernsthafte Krankheit, welche durchaus tödlich enden kann.