USA: Massive Überlastung der LGBTI+ Notunterkünfte für Jugendliche in New York droht

USA: Massive Überlastung der LGBTI+ Notunterkünfte für Jugendliche in New York droht
New York hat sich in rasanter Geschwindigkeit zu einem Epizentrum des Coronavirus entwickelt, und dies bekommen auch die Notunterkünfte für LGBTI+ Jugendliche zu spüren. Es fällt ihnen immer schwerer ihre Dienste aufrechterhalten zu können.

Geschätzte vierzig Prozent aller Jugendlichen, welche auf New Yorks Strassen leben, bezeichnen sich als der LGBTI+ Community zugehörig. Dabei sind sie zudem auch besonders anfällig für Gewalt, Missbrauch und Anfeindungen. Aus diesem Grund gibt es in der Stadt mehrere Einrichtungen, welche sich explizit um diese Jugendlichen und deren besonderen Bedürfnisse kümmern. Diese Institutionen kommen nun durch die Corona-Pandemie an ihre Grenzen, insbesondere da New York City jene Stadt in den USA ist, welche mit am stärksten vom Virus betroffen ist.

Eine dieser Einrichtungen ist Sylvia's Place, benannt nach der bekannten LGBTI+ Aktivistin Sylvia Rivera. Die Unterkunft ist bereits vollkommen ausgelastet und kann niemanden mehr aufnehmen. Dies bedeutet entsprechend auch, dass die LGBTI+ Jugendlichen dort eng beieinander sind und somit besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich das Virus, sollte sich jemand bereits infiziert haben, sehr schnell in der gesamten Unterkunft verbreiten würde. Bis jetzt ist aber glücklicherweise kein Fall bekannt.

An eine Isoltation in einer Notunterkunft, falls jemand erkranken würde, sei gar nicht erst zu denken, erklärt auch die Leiter von Sylvia's Place, Kate Barnhart. Man sei total überfüllt. Es fehle derzeit an politischer Führung, sowohl in der Stadt, wie auch im Bundesstaat, kritisiert Barnhart, um aufzuzeigen, wie die Jugendprogramme in der aktuellen Krise weiter funktionieren sollen. Zudem fehle es auch an der dringend nötigen Versorgung.

Bis Freitagnachmittag gab es alleine in der Stadt New York bereits über 56'000 bestätigte Corona-Fälle. Rund 11'700 Fälle davon mussten im Spital behandelt werden und über 1800 sind bereits am Virus gestorben.