USA: Mordrate an LGBTs ist 2016 auf Rekordhoch – auch ohne Pulse
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in den USA 77 Personen aufgrund von homo- oder transphoben Motiven umgebracht. Dies sind 217 Prozent mehr als noch im Jahr 2015. Miteingerechnet sind dabei aber auch die Opfer des Attentats auf den Pulse Gay Club in Orlando. Doch selbst wenn man diese abzieht, so gibt es noch immer 28 Amerikaner, welche sich als schwul, lesbisch oder transgender identifizierten und im vergangenen Jahr ermordet wurden. Und dies entspricht immer noch einer Zunahme von 17 Prozent im Vergleich zu 2015 als 24 LGBTIs Opfer von Morden wurden. Dies ist die höchste Zahl seit Schwule, Lesben und Transgender 1997 erstmals separat in den Statistiken aufgeführt wurden. Und es sind auch mehr als 2012, dem traurigen Rekordjahr, als insgesamt 25 LGBTs Opfer von Morden wurden.
Wie die Statistiken weiter zeigen, war die grosse Mehrheit der Opfer mit 79 Prozent entweder schwarz oder hispanic, und mit 68 Prozent Transgender. So genannte People of Color, sowie Menschen mit Behinderungen, werden mehr als doppelt so häufig Opfer von Gewalt an sich als Weisse und jene ohne Behinderungen, heisst es im Bericht weiter. Zudem ist auffällig, dass die meisten Opfer die Täter kannten, besonders häufig waren es Arbeitgeber, Hausbesitzer, Nachbarn oder Familienmitglieder.
Melissa Brown des Kansas City Anti-Violence Projects, welche ebenfalls mithilft, die Statistiken zu führen, erklärte, dass die enorme Tragödie beim Pulse Gay Club, zusammen mit der täglichen Gewalt und Diskriminierung, die LGBT-Community präge, und in diesem Jahr einen Sturm der Angst und des Trauma für die Community ausgelöst habe. Ähnlich klingt es auch von Beverly Tillery vom New York City Anti-Violence Project. Die kürzlich gemachten Executive Orders und die Bestrebungen, Anti-Gay-Gesetze zu installieren, machen den Schutz in den Städten, den Bundesstaaten und im ganzen Land wieder rückgängig und damit die LGBTs wieder verletzlicher für Diskriminierungen, welche ihre Identität betreffen.