USA: National LGBT Museum in New York statt in Washington DC?

USA: National LGBT Museum in New York statt in Washington DC?
Jahrelang wurde nach einem Platz in der Nähe der National Mall in Washington D.C. gesucht um dort ein Museum aufzubauen, welches sich mit der Geschichte der LGBT-Bewegung befasst. Leider blieb das Unterfangen bislang erfolglos und daher haben die Leiter des Projekt nun beschlossen, New York als neuen Ort für das Museum ins Aug zu fassen.

Es war im Jahr 2007 als eine Organisation mit dem Ziel gegründet wurde, in der Nähe der National Mall in Washington D.C. ein National LGBT Museum aufzubauen. Im Jahr 2011 hat man zudem 250‘000 Dollar mittels einer Fundraising-Kampagne gesammelt. Den Organisatoren schwebten dazu Räumlichkeiten in der Grössenordnung von rund 70‘000 Quadratfuss, rund 6500 Quadratmeter, vor um das Museumsprojekt zu realisieren. Der Ort in der Nähe der Mall ist zudem deshalb so bedeutend, da rund um diese riesige Grünanlage im Herzen der US-Hauptstadt nicht nur das Weisse Haus, das Kapitol und zahlreiche Monumente und Denkmäler angesiedelt sind, sondern mit der Smithsonian Institution auch eine ganze Reihe an sehr bedeutenden Museen, welche sich mit den wichtigsten Bereichen der amerikanischen Kultur und Geschichte befassen: Von Kunst über Raumfahrt bis hin zu Natur und Historischem.

Die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten ist jedoch gescheitert, heisst es von Seiten der Organisation, zudem habe man auch erfahren, dass das Museum keine Berechtigung für Steuererleichterungen erhalte, was die Umsetzung weiter erschwert habe. Sie hätten sich ein Museum in der Hauptstadt der USA gewünscht, erklärte Tim Gold, Vize-Präsident der Organisation, doch als man keinen Platz in der Nähe der National Mall gefunden habe, dann war es nicht mehr länger ein Museum in der Hauptstadt, sondern, dann war es nur noch ein Museum in der Stadt Washington. Hinzukomme, dass die Anzahl Touristen drastisch falle, je weiter man von der Mall entfernt sei. Das sei eine Schwierigkeit mit welchen sich viele kleinere, private und non-profit Museen rumschlagen müssen, nicht zuletzt da die Immobilienpreise in den letzten Jahren massiv gestiegen seien und der Kongress zudem beschlossen habe, dass es an der Mall selber keinen Platz mehr für zusätzliche Museen oder Monumente gebe. Aus diesem Grund habe man sich nun entschieden, weiter nach Norden zu schauen: Und da sei New York die optimale Lösung.

Der Big Apple biete viel mehr Optionen, heisst es in einer Stellungnahme der Organisation, und die Stadt werde in der jährlich veröffentlichten Rangliste von Out Traveler immer wieder zur Top-Gay-Reisedestination gekürt. Man habe derzeit drei Lokalitäten, welche man genauer ins Aug fasse. Diese würden jeweils über mindestens 3700 Quadratmeter Ausstellungsfläche, sowie insgesamt über eine Fläche von 7400 Quadratmeter verfügen. Zu diesem Zeitpunkt wollten sie aber noch nicht mehr über die Lage dieser Räumlichkeiten verraten. Tim Gold erklärte einzig, dass die Logistik in New York zwar schwieriger zu handhaben sei, doch dafür habe man in der Stadt auch viel mehr Möglichkeiten als noch in Washington. In der Hauptstadt war die grösste Herausforderung einen Weg zu finden, die Touristen von der Mall weg hin zum Museum zu bringen. Wenn man dies nun mit New York vergleiche, dann sei die Entscheidung für den Big Apple sehr einfach gefallen.

Tim Gold erwartet, dass man bereits im März starten könne, eine neue Fundraising-Kampagne zu realisieren um weitere finanzielle Mittel zu sammeln. Wie viel man insgesamt aber brauchen werde, wollte er noch nicht sagen. Auch wenn man sich nun auf New York City fokussiere, so wolle man sich trotzdem noch nicht definitiv festlegen, denn man wisse nie, ob nicht doch noch ein besseres Angebot aus einer anderen Stadt käme. Ein National Museum zu eröffnen sei normalerweise ein Projekt, welches im Durchschnitt zwanzig Jahre brauche – und man sei nun bei der Planung für das National LGBT Museum erst bei neun Jahren angekommen. Obwohl man nun glücklich sei in New York, so könne sich auch die Lage in Washington D.C. immer noch ändern, wenn also jemand auf sie zu komme und ihnen ein gutes Angebot unterbreite, dann sei man offen dafür. Auch wenn es eine andere Stadt sei, man wolle die Türen diesbezüglich noch nicht zuschlagen…