USA: Neue Richtlinie könnte LGBT-Paare von Botschaften oder internationalen Organisationen trennen
Wer nicht verheiratet ist, bekommt keine Niederlassungsbewilligung mehr: Mit dieser neuen Regelung für Diplomaten und Mitarbeiter von internationalen Organisationen mit Vertretung in den USA, stösst das US-Aussenministerium erneut vielen LGBT-Paaren vor den Kopf. Denn gleichgeschlechtliche Partner von Diplomaten oder Angestellten von Organisationen wie der Vereinten Nationen in New York, haben so nur noch die Möglichkeit entweder zu heiraten oder das Land zu verlassen. Da nur gerade 12 Prozent aller Länder weltweit überhaupt die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare kennen, dürfte das viele Diplomatenpaare und Mitarbeiter von internationalen Organisationen in Schwierigkeiten bringen.
Auf der Webseite des Aussenministeriums heisst es, dass diese neue Richtlinie mit sofortiger Wirkung in Kraft tritt. Jene Partner von schwullesbischen Paaren, welche nicht verheiratet sind, haben ab Ende Jahr 30 Tage Zeit um entweder zu heiraten oder das Land zu verlassen.
Vor neun Jahren wurde unter Barack Obama eingeführt, dass diese Angestellten ihre Partner mit in die USA bringen dürfen, auch wenn sie nicht verheiratet sind. Dies geschah eben genau aus diesem Grund, da die Ehe nur gerade in rund 30 Staaten weltweit für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet ist - was rund 12 Prozent der UN-Mitgliedsstaaten entspricht.
Zahlreiche Menschenrechts- und LGBT-Organisationen verurteilen die Politik als diskriminierend. Diese Praxis habe grosse Auswirkungen auf Länder, welche Marriage Equality nicht kennen, oder in welchen es nur die Eingetragene Partnerschaft gibt. Auch die Schweizer Angestellten und Diplomaten könnten betroffen sein, da die Schweiz ebenfalls die Ehe noch nicht für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet hat.