USA: Neuer Sicherheitsbeauftragter ist LGBT-freundlich, aber...

USA: Neuer Sicherheitsbeauftragter ist LGBT-freundlich, aber...
Die Gay Republicans liessen verlauten, dass Trump mit John Bolton einen LGBT-freundlichen Sicherheitsberater an Bord geholt hat. Doch macht dies die Wahl besser, wenn er zwar für Marriage Equality gestimmt hat, dafür aber als Hardliner und scharfer Kriegsbefürworter gilt?

Medienberichten zu Folge soll John Bolton der nun gefährlichste Mann der Welt sein, denn mit sicher Ernennung zum Nachfolger von Dreisterne-General H.R. McMaster und damit zum Sicherheitsbeauftragten von Präsident Trump hat er nun theoretisch auch die Macht, seine Kriegspläne in die Tat umzusetzen. Wie etwa Christopher Murphy, demokratischer Senator aus dem Bundesstaat Connecticut, via Twitter erklärte, sei Bolton der Überzeugung, dass die USA ohne die Einwilligung des Parlaments eine präventiven Krieg gegen Iran und Nordkorea führen darf. Das Land habe gar die Pflicht einen Regimewechsel zu initiieren, um etwa einen Diktator zu stürzen. John Bolton war schon Mitglied der Bush-Regierung, und der Irakkrieg, der damals angezettelt wurde, ist ein klares Beispiel dafür.

Gut möglich, dass Trump ihn gerade deshalb an Bord holte, da bald Verhandlungen mit Nordkorea stattfinden sollen. Die Position von Bolton ist dabei ebenso erschreckend wie klar: In einem Essay im Wall Street Journal plädierte er nämlich vor kurzem für einen Präventivschlag gegen Nordkorea - obwohl das Land ebenfalls über Atomwaffen verfügt und auch schon damit gedroht hat.

Während die Welt sich die Augen reibt und das schlimmste befürchtet, liessen die Log Cabin Republicans, die LGBT-Republikaner, nun verlauten, dass John Bolton pro-gay sei. Dies ist aber auch gerade bei weitem der einzige Punkt, den ihn ein klein bisschen symphatisch macht, ist sich auch der weitaus grösste Teil der LGBT-Community einig. Denn Bolton steht damit im gesamten rechtskonservativen Flügel der Republikaner so ziemlich alleine da. Als er sich 2013 gar um das Amt des US-Präsidenten bewerben wollte, hatte es ihm wohl die Nomiantion gekostet, als er sich für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ausgesprochen hat. Des weiteren hat er sich auch für die Abschaffung von Don‘t Ask - Don‘t Tell bei den Streitkräften ausgesprochen, und er hat selber offen schwule Angestellte in seinem Umfeld an Bord geholt.

John Bolton könnte zwar ein LGBT-freundliches Gegengewicht in der sonst äusserst homo- und transphoben Regierung Trump bilden, doch dies mit einer gravierenden Kehrseite: Es wird befürchtet, dass er nun mächtig auf den Präsidenten Einfluss nehmen wird, und wohin dies führen kann haben wir im Jahr 2003 mit dem Irakkrieg gesehen...