USA: Oberster, amerikanischer Mormone weiterhin gegen die Ehe für alle
Es war eine schwierige Zeit für die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage: Sie hatten damals grösste Mühe rund um den Umgang mit LGBTI+. Die Mitglieder der Community wurden abgelehnt, gar ausgestossen und auch deren Familien gerieten enorm unter Druck. Als sich einige Jugendliche das Leben nahmen und offen die Kirche als Grund angaben, fand langsam aber sicher ein Umdenken statt. Verschiedenste Verbote, welche bis anhin im Handbuch der Mormonen aufgeführt waren, wurden aufgehoben. So etwa der Ausschluss von LGBTI+, oder dass Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren nicht getauft werden dürfen. Zwar lösten diese Ankündigungen eine grosse Kontroverse innerhalb der Kirche aus, doch die Mehrheit der Mitglieder begrüsste die Entscheidung.
Wie das Time Magazine nun aber berichtet, stellt sich der Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Russell M. Nelson, noch immer gegen die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Dies erklärte er während seiner Rede vor 19‘000 Studenten der Brigham Young University im US-Bundesstaat Utah. Die Kirchenoberen würden zwar die Richtlinien anpassen können, wie etwa das Taufen von Kindern von gleichgeschlechtlichen Paaren oder die Aufhebung des Ausschluss von LGBTI+, so Nelson, doch sie können Gottes Gesetze nicht ändern. Ein solches sei eben, dass die Ehe nur zwischen Mann und Frau existieren könne. Die Kirche könne zudem weiterhin Personen, welche in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung leben, ausschliessen, doch nicht nur aus dem Grund, dass sie LGBTI+ sind. Er und die anderen Anführer der Mormonen, so Nelson weiter, müssten dafür sorgen, dass Gottes Gesetz weiter besteht. Eine gleichgeschlechtliche Ehe unter Mormonen werde es also auch in naher Zukunft nicht geben.
Mit diesen Aussagen bricht Nelson den begonnenen Weg der Mormonen hin zu mehr Akzeptanz und Gleichstellung jäh ab. LGBTI+ bleiben damit innerhalb der Kirche auch weiterhin Bürger zweiter Klasse...