USA: Polizei nutzte Gay Dating Apps für Drogenermittlungen

USA: Polizei nutzte Gay Dating Apps für Drogenermittlungen
Die lokale Polizei in Polk County in Florida hat während sechs Monaten undercover unter dem Code-Namen "Swipe Left" auf schwulen Dating Apps wie Scruff und Grindr ermittelt und insgesamt rund 60 Personen wegen diverser Drogendelikten verhaftet. Man sei schockiert gewesen, wie offen die Drogen erhältlich waren, erklärten die Ermittler.

"Swipe Left" war der Code-Name der Undercover-Aktion. Dies hat zwar mehr mit Tinder zu tun, doch die Polizei hat dazu auf den schwulen Dating Apps Grindr und Scruff verdeckte Ermittlungen durchgeführt. Wie es aus dem Büro des Sheriffs von Polk County in Florida heisst, habe man dabei gezielt nach Personen gesucht, welche diese Apps benutzt haben um Drogen zu verkaufen.

In einer Pressekonferenz haben die Sicherheitsbehörden nun die Resultate der Swipe Left-Aktion präsentiert. Während den sechs Monaten habe man rund 60 Personen festnehmen können. Bei den Tätern handelte es sich zumeist um Männer, doch es waren auch einige Frauen aufgelistet. Gegen acht weitere Personen habe man zudem Haftbefehle ausgestellt, doch diese seien bislang noch auf freiem Fuss.

Insgesamt seien 159 Anklagen wegen Verbrechen, und 72 Anklagen wegen Vergehen ausgesprochen worden. Zudem seien drei Durchsuchungsbefehle ausgestellt worden. Viele der Verhafteten seien zudem bereits vorbestraft gewesen - so zählte man bei dieser Tätergruppe insgesamt 908 Vorstrafen.

Man habe im Juli 2021 Hinweise erhalten, dass bei Grindr Drogen verkauft werden. Darauf habe man die Untersuchungen auf ähnliche Apps ausgeweitet, so auf Scruff und Taimi. Diese Apps werden vor allem von der LGBTI+ Community benutzt und haben einen Fokus auf Männer, die Sex mit Männern suchen.

Wie Sheriff Grady Judd an der Pressekonferenz erklärte, sei es ein ziemlicher Schock gewesen, dass die Drogen so offenkundig vorhanden waren. Man habe genau das vorgefunden, was man als Hinweise erhalten habe, nämlich ganz schön viele Drogen, eine Menge Strassen-Drogen, welche auf diesen Apps angeboten wurden. Man habe dazu Begriffe wie "Tina" und "Party" oder das Kuchen- und das Glace-Emoji verwendet, um andere User über das Angebot aufmerksam zu machen, so Grady.

Laut den Ermittlern wurden Methamphetamine, Kokain, Ecstasy, LSD, Fentanyl und Marihuana angeboten. So habe die Polizei ingesamt 280 Gramm Methamphetamin mit einem Strassenwert von 14'000 Dollar, rund 13'000 Schweizer Franken, gekauft, sowie 130 Ecstacy-Pillen. Zudem habe man auch noch ein Gewehr, sowie 14 Schusswaffen gefunden, wovon zwei als gestohlen gemeldet waren.