USA: Radikaler Republikaner ist neu die Nummer 3 in den USA
Die Hardliner und Trump-Anhänger haben sich im US-Repräsentantenhaus durchgesetzt. Mit Mike Johnson haben sich die Republikaner für einen Sprecher des Repräsentantenhaus entschieden, welcher kaum LGBTI+ feindlicher sein könnte. Er wurde mit 220 Stimmen von den Republikanern gewählt, gegenüber 209 Stimmen für Hakeem Jeffries von den Demokraten.
Noch 2005 forderte Mike Johnson, dass gleichgeschlechtliche Aktivitäten mit Sodomiegesetzen strafbar sein sollen und er verglich den "homosexuellen Lebensstil" mit Pädophilie und Bestiality. Weiter stellt sich der 51-Jährige gegen das Supreme Court-Urteil, mit welchem die Ehe für alle geöffnet wurde.
Und er bleibt dabei nicht untätig: Der Evangelikale mit engen Verbindungen zu fundamentalistischen, religiösen Gruppierungen ist auch als Autor für mehrere Anti-LGBTI+ Gesetze verantwortlich. So hat er mit dem Stop the Sexualization of Children Act im Jahr 2022 einen nationalen "Don't Say LGBTI+"-Gesetzesvorstoss eingebracht, mit welchem es staatlich unterstützten Einrichtungen, wie Schulen und Bibliotheken, verboten wird, dass queere Themen angesprochen werden.
Weiter hat er auch einen Gesetzesentwurf mitvorgestellt, welcher geschlechtsangleichende Behandlungen für trans Menschen verbietet, und 2019 hat er kritisiert, dass Bücher, welche Konversionsmassnahmen bewerben und fördern, von Amazon aus dem Onlineshop entfernt wurden. Johnson war zudem auch nationaler Sprecher einer bekannten Anti-LGBTI+ Hassorganisation. Die Demokraten werfen ihm zudem vor, dass Johnson im Laufe seiner Karriere stets gezeigt habe, dass er immer wieder queere Menschen im ganzen Land attackierte. Mit der Wahl von Mike Johnson würden die Republikaner nun signalisieren, dass sie die LGBTI+ Community auch weiterhin direkt angreifen wollen.
Doch nicht nur in Bezug auf LGBTI+ Themen ist Mike Johnson äusserst radikal, sondern auch in anderen Belangen. So spielte er offenbar eine tragende Rolle als die US-Präsidentschaftswahlen 2020 zugunsten von Donald Trump hätten gekippt werden sollen. Weiter vertrat er auch öffentlich die Meinung, dass das US-Wahlsystem, insbesondere die Wahlsoftware von Dominion Voting System, unter Verdacht stehen würde, von Hugo Chavez aus Venezuela beeinflusst worden zu sein. Weiter wollte er, dass das Supreme Court die Wahlresultate des US-Bundesstaats Pennsylvania kippt um damit Trump einen Schritt näher an seine Wiederwahl zu bringen.
Weiter spricht sich Johnson auch für ein nationales Abtreibungsverbot aus und er fordert, dass die USA ihre Unterstützung für die Ukraine einstellen.