USA: Roy Moore schiesst wieder gegen die LGBT-Community

USA: Roy Moore schiesst wieder gegen die LGBT-Community
Obwohl ihn 9 Frauen wegen sexueller Belästigung beschuldigen, will der Republikaner Roy Moore weiterhin für das Amt des Senators von Alabama kandidieren, und seine Chancen sind immer noch in Takt. Einen Schuldigen für die bösen Gerüchte hat er jedenfalls auch schon gefunden: Die LGBT-Community. Dass Homosexualität entkriminalisiert wurde, ist seiner Ansicht nach, sowieso verheerend.

Es ist eigentlich unglaublich, wie sich Roy Moore, der offizielle Kandidat der Republikaner für den Posten des Senators im US-Bundesstaat Alabama, derzeit verhält. Kurz vor den Wahlen am 12. Dezember gibt er mit verbalen Attacken Vollgas und sieht nach wie vor keinen Grund, sich als Kandidat aus dem Rennen zu nehmen, und dies obwohl es mittlerweile neun Frauen gibt, welche Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung gegen ihn erheben. Auch Donald Trump ist dadurch in einem Dilemma, hat die Wahl, oder eben die Nichtwahl von Moore doch gravierende Auswirkungen auf seine Politik in Washington DC. Bei einer Nichtwahl sinkt nämlich der ohnehin bereits knappe Vorsprung der Republikaner im Senat um eine weitere Stimme. Aus diesem Grund verhält sich Trump derzeit auffällig leise, wenn es um die Wahl in Alabama geht.

Nicht so Roy Moore selber: Er schiesst derzeit aus allen Rohren um seine erzkonservativen Wähler zufrieden zu stellen, und leidtragend ist einmal mehr die LGBT-Community. Moore gilt gar als der homophobste Kandidat für den Senat in der jüngeren Geschichte der USA. Es seien die Schwulen, Lesben und Transgender, welche Schuld an den bösen Gerüchten gegen seine Person seien. Doch er hält auch mit wirren Theorien nicht zurück: Marriage Equality führe dazu, dass ein Mann zehn Frauen heiraten dürfe, oder gar seine eigenen zwei Töchter. Weiter sei es verheerend gewesen, als Homosexualität entkriminalisiert worden sei. Dabei nahm er Bezug auf ein Urteil des Obersten Gerichts aus dem Jahr 2003, als Texas Homosexualität legalisieren musste. Die Richter seien dem Beispiel von Deutschland, Frankreich und Grossbritannien gefolgt, und man habe damit Sodomie legalisiert. Dies sei eine niederschmetternde Entscheidung gewesen. Die Sicht der Welt würde die Sicht Gottes nicht berücksichtigen, erklärte er weiter, und wenn Gott nicht miteinbezogen werde, dann gebe es auch keine Moral. Jene, welche die Gesetze für die gleichgeschlechtliche Ehe befürworten, vergleicht er zudem kurzerhand mit Nazis. Richter und LGBT-Aktivisten würden zudem die Institution der Ehe zerstören wollen, wetterte er weiter.

Roy Moore tritt gegen Doug Jones, den Kandidaten der Demokraten an. Beide wollen den frei gewordenen Posten des Senators für Alabama erobern, nachdem der ehemalige Senator Jeff Sessions von Trump zum Justizminister ernannt wurde. Die Wahl findet am 12. Dezember statt und gilt auch als richtungsweisend für die Politik von Trump. Es wäre eine herbe Niederlage für die Republikaner, sollten sie den Sitz in ihrer Hochburg verlieren.