USA: San Francisco Pride will Google und Youtube ausladen

USA: San Francisco Pride will Google und Youtube ausladen
Es waren Google-Mitarbeiter selber, welche die San Francisco Pride im vergangenen Jahr aufforderten, Google und sein Tochterunternehmen Youtube nicht mehr als Sponsoren und Teilnehmer zu akzeptieren. Der Grund: Sie werfen ihrem Arbeitgeber vor, zu wenig gegen Hassreden und für einen besseren Umgang mit LGBTI+ zu unternehmen. Nun zieht die Pride die Konsequenzen und will dem Unternehmen die Teilnahme verweigern...

Es war quasi jeweils ein Heimspiel für Google und Youtube mit ihrem Hauptsitz im Silicon Valley, doch in diesem Jahr wird die San Francisco Pride wohl ohne die beiden Internetgiganten stattfinden. Die Veranstalter entschieden sich, dass sie Google und Youtube, sowie deren Mutterkonzern Alphabet offiziell ausschliessen wollen.

Bereits im vergangenen Jahr überreichten Google-Mitarbeiter selber eine Petition an die San Francisco Pride, in welcher sie forderten, dass die Veranstalter Google und Youtube mit einem Teilnahmeverbot belegen sollten. Sie hätten unzählige Stunden damit verbracht, sich bei ihrem Arbeitgeber dafür einzusetzen, damit die Richtlinien und Praktiken im Umgang mit LGBTI+ Personen verbessert werden, insbesondere auch in Bezug auf Hassreden und Beschimpfungen gegenüber queeren Mitmenschen. Wann immer sie auf Missstände hingewiesen hätten, erklären die Unterzeichnenden, habe es vom Unternehmen geheissen, dass man sich intensiv damit auseinandersetzen werde. Es habe aber nie eine Zusage gegeben, dass die Situation tatsächlich verbessert wird. Und wenn man darauf nachgefragt habe, habe es immer geheissen, dass man Geduld haben müsse.

Während sich die SF Pride 2019 noch nicht darauf einliess, so stimmten die Mitglieder diesmal einem Verbot zu. Es ist aber noch nicht klar, ob das Votum der Mitglieder reicht, oder ob es auch noch vom Organisationsgremium der Pride abgesegnet werden muss.

Zu diesem Sinneswandel bei den Mitgliedern dürfte wohl nicht zuletzt die immer noch laufende Debatte rund um LGBTI+ feindliche Inhalte etwa bei Youtube geführt haben. So geriet das Unternehmen in die Kritik, nachdem etwa der schwule US-Journalist Carlos Maza mit derben LGBTI+ Feindlichkeiten, ausgehend vom konservativen Medienschaffenden Steven Crowder, eingedeckt wurde. YouTube erklärte darauf, dass die Angriffe zwar verletzend seien, aber nicht gegen die Richtlinien des Unternehmens verstossen würden. Erst nachdem der Druck noch grösser wurde, entschied YouTube mit einem zaghaften Schritt, dass Crowder vorläufig auf der Plattform keine bezahlten Kampagnen mehr schalten darf.