USA: Surf-Topspot in Kalifornien verbietet Pride-Fahnen
Wenn im Jahr 2028 die Olymischen Sommerspiele im Grossraum Los Angeles stattfinden werden, dann soll Huntington Beach die Surf-Wettbewerbe austragen. Der Ort am Pazifik trägt den Beinamen Surf City der USA nicht umsonst, findet doch dort neben vielen weiteren Wassersportanlässen mit dem US Open of Surfing jedes Jahr der weltgrösste Surf-Event statt. Die Stadt ist nämlich bekannt für die langen Sandstrände und für die perfekten Wellen, welche sich bestens zum Surfen eignen.
Während die Sportart wie kaum eine andere für Freiheit und Offenheit steht, so vollzieht Huntington Beach politisch gesehen seit einiger Zeit einen Rückschritt nach dem anderen, um seine konservativen Wurzeln zu unterstreichen. Die jüngste Entscheidung betraf das Aufhängen von Pride-Fahnen in der Stadt.
Der Stadtrat hat neue Richtlinien eingeführt, und bestimmt, dass fortan keine Pride-Fahnen mehr an den öffentlichen Gebäuden im Ort hängen dürfen - und dies ausgerechnet im sonst so liberalen Kalifornien. Dabei wurden die Regenbogenfahnen nicht explizit erwähnt, doch es scheint klar zu sein, auf was die nun verfügten Massnahmen abzielen.
So dürfen fortan nur noch die US-Fahne, die Fahne der Gemeinde, des Bezirks oder des Bundesstaats, die Fahne der Kriegsgefangenen oder eine der Fahnen der sechs US-Streitkräfte, der Armee, der Marine, der Luftwaffe, der Küstenwache, der Marineinfanterie oder der Weltraumstreitkräfte aufgehängt werden. Eine Ausnahme bildet noch die Olympische Fahne, sollte Huntington Beach tatsächlich den Zuschlag erhalten und die Surf-Wettbewerbe austragen dürfen.
Diese Massnahme untergrabe die Identität der Stadt, welche als Surf City in den USA bekannt sei, kritisieren die Gegner der nun verfügten Massnahmen. Es entfremde all jene Einwohner:innen, welche sich durch die nun bestimmten Fahnen nicht vertreten fühlen. Anders sehen es die Befürworter, welche sich ganz klar auf den Standpunkt stellen, dass es einzig die US-Fahne sei, welche wirklich alle Amerikaner:innen repräsentiere.
Dass diese nun gefällte Entscheidung durchaus aus queerfeindlichen Motiven passierte, zeigen auch politische Entscheidungen der jüngeren Vergangenheit. Bereits im vergangenen Jahr entschied der Stadtrat, dass Pride-Fahnen nicht mehr aufgehängt werden. Damals war dies noch eine einzelne Massnahme, welche nun aber verankert wurde. Weiter wurden auch Formulierungen aus Regierungsdokumenten gestrichen, mit welchen Hassverbrechen verurteilt werden, und ein Gremium wurde ins Leben gerufen, welches Bücher in öffentlichen Bibliotheken prüft und allenfalls verbieten soll.