USA: Tennessee kippt Anti-Gay-Gesetz
Adoptionsagenturen hätten das Recht erhalten, gleichgeschlechtliche Paare offen zu diskriminieren, indem sie diese bei Adoptionsprozessen nicht hätten berücksichtigen müssen, wenn sie dies mit ihrem Glauben oder ihrer religiösen Einstellung begründen. Dieser Gesetzesentwurf ist im Senat von Tennessee angelangt und dort nun quasi in letzter Minute gekippt worden. Die Autoren verlangten selber, dass ihr Entwurf auf die nächste Legislatur verschoben werden soll, damit ist er für mindestens ein Jahr vom Tisch. Weshalb sie sich zu diesem Schritt entschieden, ist aber unklar, denn es wurde keine Erklärung dazu abgegeben.
Einer der Gründe dürfte jedoch der zunehmende Druck gegen dieses Gesetz aus der Bevölkerung und der Wirtschaft gewesen sein. Sängerin Taylor Swift engagierte sich nämlich medienwirksam öffentlich gegen diesen Entwurf und spendete der lokalen LGBTI+ Organisation The Tennessee Equality Project kurzerhand 113‘000 Schweizer Franken für eine Kampagne dagegen. Auch Amazon, Warner Music, Dell Technologies, das lokale Football-Team der NFL, die Tennessee Titans, und zahlreiche weitere Firmen sprachen sich öffentlich gegen die geplanten homophoben und transphoben Gesetze aus.
Während der Protest beim Gesetz für Adoptionsagenturen gefruchtet hat, so wurde ein anderer Gesetzesentwurf über Unsittlichkeit in Toiletten und Umkleiden angenommen, zuvor jedoch deutlich entschärft. Ebenfalls wegen Protesten wurde jener Teil, welcher explizit auf die Transgender Community abgezielt hat, aufgehoben. The Tennessee Equality Project warnte allerdings davor, dass das Gesetz noch immer so ausgelegt werden könne, dass Transmenschen benachteiligt würden.