USA: Trump überrascht und macht tatsächlich etwas Gutes für schwule Männer
Die Ernennung von homophoben Politikern in die höchsten Positionen seiner Regierung, sein Versuch Transmenschen in der Armee zu verbieten, seine Budgetkürzungen bei gewissen HIV-Projekten, seine Gesetze rund um die Religionsfreiheit und vieles andere mehr: Donald Trump hat bislang sehr viel unternommen um der LGBTI+ Community direkt zu schaden und deren Rechte einzuschränken. Doch diesmal hat er tatsächlich etwas verkündet, was in erster Linie jenen Männern hilft, welche Sex mit Männern (MSM) haben.
Unter dem damaligen US-Präsident George W. Bush wurde im Jahr 2003 der President’s Emergency Plan for AIDS Relief (PEPFAR) gestartet. Es war und ist die grösste und finanzstärkste Gesundheitsinitiative, welche die Welt je gesehen hat, welche nur eine einzige Krankheit betraf. Mit diesem Geld werden weltweit HIV/AIDS-Projekte unterstützt, und durch diesen enormen Effort ist es gelungen, die Situation in zahlreichen Ländern, besonders in Afrika, etwas zu entschärfen. Gerade auch die so genannten Key Populations profitieren enorm vom PEPFAR, etwa Männer, die Sex mit Männern haben, Transgender, Sexarbeiter*innen und Drogenabhängige. Aktuell erhalten durch dieses Programm rund 14.6 Millionen Menschen weltweit anti-retrovirale Behandlungen, womit sie ihre Virenlast unter die Nachweisgrenze bringen und damit HIV nicht weiterverbreiten können. Insgesamt konnten somit bereits 16 Millionen Menschenleben gerettet werden.
Zur grossen Überraschung aller haben die Republikaner nun ein neues Gesetz durch den Kongress abgesegnet, und Donald Trump hat es bereits unterschrieben, und damit den President’s Emergency Plan for AIDS Relief (PEPFAR) bekräftigt und die Weiterführung bis mindestens ins Jahr 2023 gutgeheissen. Damit werden die USA weiterhin rund 1.35 Milliarden Schweizer Franken pro Jahr über den PEPFAR in den Global Fund To Fight Aids einbezahlen. Wenn man bedenkt, dass alleine in den USA rund 68 Prozent der HIV-Neuinfektionen MSM betreffen, dann kommt dieses Geld zu einem grossen Teil auch den schwulen und bisexuellen Männern zu Gute.
Doch es sind nicht nur die Medikamente und die Testmöglichkeiten, welche durch den PEPFAR verbessert werden, auch die Signalwirkung darf nicht unterschätzt werden. Mitarbeiter von HIV/Aids-Organisationen vor Ort helfen mit, um mit dem Geld auch gegen Homo- und Transphobie und gegen die Stigmatisierung von HIV-Positiven anzukämpfen. Weiter hilft diese Initiative auch, um etwa die Verbreitung des radikalen Islams oder die negative Haltung gegenüber dem Westen, etwa in Teilen Afrikas, entgegen zu wirken.