VAE: Emirates verunglimpft Regenbogenfamilie

VAE: Emirates verunglimpft Regenbogenfamilie
Ein schwules Paar aus Grossbritannien reiste zusammen mit ihrem gemeinsamen Sohn via Dubai nach Südafrika: Am Flughafen in den Arabischen Emiraten wurden sie dann aber vom Personal der Emirates aufgehalten, sehr unfreundlich bedient und gar ausgelacht. Auf ihre Beschwerde hin entschuldigte sich die Fluggesellschaft zwar, ohne jedoch Homophobie zu thematisieren. Regenbogenfamilien wird daher geraten, vorsichtig zu sein, wenn sie mit Emirates über Dubai reisen...

Wer mit einem Minderjährigen nach Südafrika reisen möchte, der muss beweisen können, dass er oder sie auch tatsächlich ein Elternteil des Kindes ist - dies gilt natürlich auch für Regenbogenfamilien. Zudem müssen beide Elternteile einverstanden sein, dass das Kind verreist, auch wenn nicht beide Elternteile selber bei der Reise dabei sind. Dies kann dann aber Probleme mit sich bringen, wenn man über einen Flughafen wie Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten reist, wo einheimische Homosexuelle mit bis zu lebenslanger Haft- oder gar der Todesstrafe rechnen müssen. Dies erleben mussten nun Lee Charlton, welcher zusammen mit seinem Lebenspartner Jason und ihrem gemeinsamen Sohn Kieran von Manchester via Dubai nach Südafrika reisen wollten.

Bei der Kontrolle hätten sie all ihre Dokumente weitergereicht. Die Angestellte der Emirates habe sie darauf gefragt, ob Kieran sein Bruder sein, worauf er verneint habe, denn er sei sein Sohn, erklärte Lee Charlton. Die selbe Frage habe sie darauf auch Jason gefragt. Als sie darauf gemerkt habe, dass die Beiden ein schwules Paar mit Kind seien, erklärte sie, dass sie das Ticket für den Weiterflug nicht ausstellen könne, und ihren Manager hinzuziehen müsse. Das Paar, nicht wissend, dass Homosexualität in den Vereinigten Arabischen Emiraten verboten ist, begann sich zu wehren und fragte auch nach, ob dies sei, weil sie schwul sind. Dabei sind sie von den Angestellten der Fluggesellschaft förmlich ausgelacht worden, und man habe sie in einen separaten Raum geführt. Derweil untersuchte die Fluggsesellschaft, ob die Familie weiterreisen könne. Dabei hätten sie beinahe den Anschlussflug nach Südafrika verpasst.

Via der Facebook-Seite der Emirates beschwerte sich Lee Charlton bei der Fluggesellschaft: Er sei sehr überrascht über die Intoleranz des Personals bei Emirates. Man sollte die Angestellten besser über andere Kulturen schulen, zumal der Flughafen von Dubai einer der grössten der Welt ist und mit Sicherheit in Zukunft immer mehr schwullesbische Paare mit Kindern über diesen Flughafen reisen werden.

Ein Sprecher der Fluggesellschaft erklärte auf Anfrage gegenüber Pink News, dass man als Emirates den Passagieren den bestmöglichen Service bieten wolle, und man entschuldige sich, dass man dies offenbar gegenüber Herr Charlton nicht geboten habe. Seit Juni 2015 sei es laut den südafrikanischen Vorschriften nötig, dass jeder, der unter 18 Jahre alt ist und nach Südafrika reisen möchte, die Elternschaft beweisen müsse. Wenn ein Elternteil alleine mit dem Kind reist, müsse diese zudem beweisen, dass der andere Elternteil mit dieser Reise einverstanden ist. Wie alle Airlines, so müsse auch Emirates diese Regeln befolgen. Man wisse, so schreibt Emirates weiter, dass die Familie Charlton den Emirates-Flug EK 775 nach Durban wie gebucht antreten konnte. Man bedaure die Unannehmlichkeiten, doch man könne bei internationalen Rechten zum Schutz der Kinder keine Kompromisse machen, heisst es abschliessend.

Die Anfrage von Pink News, weshalb man das Thema Homophobie und Diversität in der Stellungnahme gänzlich ausklammert, blieb von der Fluggesellschaft unbeantwortet. Emirates ist eine Tochtergesellschaft der Emirates Group, welche wiederum vollständig der Regierung von Dubai, der Investment Corporation of Dubai gehört.