VATIKAN: Der Papst thematisiert Homosexualität in seinem neusten Buch

VATIKAN: Der Papst thematisiert Homosexualität in seinem neusten Buch
Wer bin ich, darüber zu urteilen: Mit diesem Satz über Schwule, Lesben und Transgender sorgte der Papst im Jahr 2013 für Aufsehen. In seinem neusten Buch verdeutlicht er nun seine Ansichten über Homosexualität, und was er genau mit diesem Satz gemeint hat. Viel erwarten dürfen wir aber nicht...

Unter dem Titel „Der Name Gottes ist Barmherzigkeit” veröffentlicht Papst Franziskus sein erstes Buch. Darin führt er auch seine Ansichten gegenüber Schwulen, Lesben und Transgender weiter aus. Es war im Jahr 2013, er war noch nicht lange Papst, als er auf die Frage, wie er mit LGBTs umgeht, schlicht meinte, wer er denn sei, um darüber zu urteilen. Diese Aussage wurde damals als Kurswechsel in der katholischen Kirche gedeutet und stellte einen grossen Kontrast zu seinem Vorgänger, Papst Benedikt XVI., dar. In seinem nun erscheinenden Buch verdeutlicht Papst Franziskus nun auch, was er damals mit dieser Aussage gemeint hat.

Er habe damals gesagt, dass wenn eine Person homosexuell sei und an Gott heran treten wolle und darum bemüht sei, wer sei er dann, um über diese Person zu urteilen. Damit habe er mit seinem Herzen den Katechismus der Katholischen Kirche beschrieben, worin geschrieben stehe, dass diese Menschen behutsam behandelt werden müssen und nicht marginalisiert werden dürfen. Er sei froh, dass über homosexuelle Personen gesprochen werde, denn vor allem anderen komme der Mensch als Individuum, in seiner Gesamtheit und seiner Würde. Personen sollen nicht über ihre sexuelle Neigung definiert werden, und so solle man auch nicht vergessen, dass Gott alle Geschöpfe liebe, und wir seien dazu bestimmt, diese unendliche Liebe zu empfangen, führt der Papst weiter aus. Er ziehe es vor, wenn Homosexuelle zu ihrer Neigung stehen, dass sie nahe bei Gott bleiben und alle miteinander beten können. Man könne sie auch zum Beten auffordern, ihnen Wohlwollen entgegenbringen, ihnen den Weg zeigen und sie auf diesem begleiten, fügt Franziskus weiter aus.

Das erste Buch von Papst Franzikus soll am Dienstag erscheinen und es stellt ein Interview zwischen ihm und dem italienischen Journalist Andrea Tornielli dar. Mit dem Titel des Buches beantwortet der Papst auch die Frage, weshalb Gott nicht aufhört zu vergeben: Weil er Gott sei, weil er barmherzig sei und die Barmherzigkeit die erste Eigenschaft von Gott sei. Eben: Der Name Gottes sei Barmherzigkeit, erklärt das Oberhaupt der katholischen Kirche.

Trotz dieser versöhnlichen Worte hat es auch Papst Franzikus bislang nicht geschafft, wirklich Taten folgen zu lassen. Auch mischt sich der Papst immer wieder in politische Angelegenheiten ein. So rief er etwa die Slowenen auf, sich bei der Volksabstimmung gegen Marriage Equality auszusprechen. Es kam dazu, dass schliesslich zwei Drittel der Slowenen gegen die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare stimmten.

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