VATIKAN: Thema Homosexualität wieder kaum beachtet
Im Abschlussbericht zur nun zu Ende gegangenen Synode wurde das Thema der Homosexualität praktisch kaum erwähnt. Wie Experten diesbezüglich vermuten, habe man darüber zwar vermutlich hinter verschlossenen Türen diskutiert, doch man habe keinen Konsens finden können.
Ähnliches bekam man auch vom Wiener Erzbischof Christoph Schönborn zu hören. Er bestätigte schon früh gegenüber der Presse, dass man im Abschlussbericht nicht viel über Homosexualität finden werde. Weiter erklärte er aber auch, dass dies nicht heisse, dass es in Europa und in Nordamerika kein Thema sei für die Kirche, doch bei einer Universalsynode wie dieser müsse man die politische und kulturelle Situation auf der ganzen Welt respektieren. Damit meint Schönborn wohl, dass Europa und Nordamerika wohl für eine Öffnung gewesen wären, jedoch scharfen Gegenwind etwa aus Afrika oder auch von anderen Kontinenten erfahren habe dürften.
Die Synode hat, anders als ein Konzil, nur eine beratende Funktion, und schlussendlich liegt es am Papst selber, welche von diesen 1355 Vorschlägen, geschrieben in 94 Paragrafen, er schlussendlich ins Kirchengesetz aufnehmen möchte oder nicht. Jeder einzelne dieser Paragrafen wurde am Samstag hinter verschlossenen Türen von den 254 anwesenden Kardinälen, Bischöfen und Ordensleuten per Abstimmung genehmigt.
In nur einem Paragrafen davon geht es dabei um Homosexualität, und zwar geht es um den Umgang von katholischen Familien mit schwullesbischen Familienmitgliedern. Äusserst schwammig formuliert, steht darin in etwa geschrieben, dass die Würde jeder Person respektiert werden müsse, egal wessen sexueller Orientierung jemand sei, um damit jeder Form von Diskriminierung vorzubeugen – was auch immer das heissen mag. Zudem wird erwähnt, dass die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare keine Basis habe...