WALES: Erzbischof unterstützt LGBTs

WALES: Erzbischof unterstützt LGBTs
Solche Aussagen würden wir uns von den Kirchen dieser Welt häufiger wünschen: Der Erzbischof von Wales, Barry Morgan, erklärte, dass sich Christen, welche die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare unterstützen, nicht von der Bibel abwenden. Weiter führte er aus, dass auch Sex in einer treuen, schwulen oder lesbischen Beziehung vollkommen angemessen und in Ordnung sei.

Es war das letzte Mal, dass er sich an die Gläubigen der Church of Wales gewandt hat, denn Barry Morgan verabschiedet sich in den Ruhestand. Und er liess es sich nicht nehmen, in seiner Rede einmal mehr für Aufsehen zu sorgen. Vor führenden Anglikanern erklärte er nämlich, dass die Mitglieder der Kirche ihre traditionellen Positionen, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen Sünde seien, überdenken sollten. Selbst die oft zitierten Bibelstellen, in welchen Homosexualität verurteilt werde, wie etwa die Zerstörung von Sodom und Gomorrha mit Feuer und Schwefel, könnten auf mehr als nur eine Weise interpretiert werden. Man könne nicht einfach sagen, dass es nur eine Art gebe, wie man die Bibel verstehen kann, wenn es um Sexualität und ein paar andere Themen gehe, führt Morgan weiter aus.

Auch von einem Zölibat hält der Erzbischof von Wales nicht eben viel: Er zitierte dabei eine Stelle aus dem Buch „Amazing Love“, welches dahingehend argumentiert, dass die Christen festgestellt hätten, dass Menschen am meisten aufblühen, wenn sie auch für jemand anderes Leben und ihren Fokus auf eine Beziehung zu dieser anderen Person legen, und wenn diese Menschen eine lebenslange Beziehung anstreben, dann gehört Sex ganz klar dazu. Jene unter uns, welche verheiratet sind oder waren, die wüssten, dass dies stimmt, erklärt er weiter. Wieso sollte man diese Möglichkeit denn jenen verwehren, welche sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen?, fragt er weiter.

Dabei deutete er an, dass es an der Zeit ist, dass die Kirche ihre Positionen weiter überdenke. In der Vergangenheit habe die Kirche schon des Öfteren ihre Positionen radikal verändert, etwa wenn man an die Sklaverei denke. Das Christentum sollte daher all jene willkommen heissen, welche von der Gesellschaft ausgeschlossen, marginalisiert oder verstossen werden.

Barry Morgen ist Teil des liberalen Flügels und wird im Frühjahr 2017 in den Ruhestand gehen, nachdem er während 14 Jahren der Erzbischof von Wales war. Er ist der aktuell am längsten dienende Geistliche der weltweiten, anglikanischen Gemeinschaft.